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Fettes Brot

Fettes Brot sind drei Vorstadtrapper aus der Elb-Metropole Hamburg, namentlich Doktor Renz (Martin Vandreier, geboren am 23.07.74), König Boris (Boris Lauterbach, 18.06.74) und Schiffmeister (Björn Warns, 20.5.73). Nachdem sich 1992 die Hip Hop-Band Poets Of Peeze auflöst, gründen deren Mitglieder Doktor Renz und Tobi (von Der Tobi & das Bo sowie Fünf Sterne Deluxe) mit König Boris und Schiffmeister das Fette Brot. Tobi verlässt die Band später - gelegentliche Kooperationen sind damit aber schon vorprogrammiert.

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Ihre erste EP "Mitschnacker" veröffentlichen die Brote 1994 beim Hamburger Label Yo Mama. Doch der große Durchbruch kommt erst mit ihrer Platt-Hymne "Nordisch By Nature" und der dazugehörigen LP "Auf Einem Auge Blöd". "Neunzehnsechsundneunzig" ist es dann endgültig soweit und die Fetten Brote reihen sich mit "Jein" in die erste Riege der deutschen Sprechsänger ein. Mit "Außen Top Hits, Innen Geschmack" festigen sie die erreichte Stellung.

1998 veröffentlichen die Hamburger "Marxistenkinder" schon ihre dritte Scheibe "Fettes Brot Lässt Grüssen". Renz trennt sich im Zuge des Albums endgültig von seinem Markenzeichen, den Rastas. Aller Erfolge zum Trotz setzen sie die eigene Radiosendung "Forellentee" beim Berliner Sender Fritz leider wieder ab, vermutlich um sich voll und ganz auf die UEFA-Cup-Pläne "ihres" SUS Waldenau (leider ziemlich aussichtslos) zu konzentrieren.

Nach einem Big-Band-Soul-Intermezzo mit Swingmeister James Last im Jahr 1999 ("Ruf Mich An") geht mit "Da Draußen" eine Single ins Rennen, die sich auf der B-Seiten und Raritätensammlung "Fettes Brot Für Die Welt" wieder findet. Derweil konzentrieren sich die Brote schon auf das nächste Studioalbum "Demotape", das im Oktober 2001 erscheint. Diesmal gibt's als Belag allerdings nicht nur Schinken, sondern Lachs ...

Fettes Brot - Hitstory
Fettes Brot Hitstory
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Im November 2002 erscheint der nächste Clou der drei Nordlichter. Die Compilation "Amnesie - 16 Singles Gegen Das Vergessen" zeigt, dass Fettes Brot es musikalisch drauf haben, auch wenn sie in ihren Texten öfter schelmisch mit dem Auge zwinkern. Damit ist es spätestens auf der Anti-Schill-Nummer "Tanzerverbot - Schill To Hell" vorbei, bei der sie Bela B. unterstützt. Denn hier geht es darum, eine Botschaft zu verbreiten. Auch das Rio Reiser-Cover "Ich Bin Müde" gelingt den Jungs von der Waterkant vorzüglich.

Richtig fett ins Geschäft poltern Fettes Brot erst 2005 wieder, als sie im Februar mit ihrer spritzigen Single "Emanuela" am "Bundesvision Song Contest" von Stefan Raab teilnehmen. In der Endausscheidung schaffen sie einen fulminanten zweiten Platz. Noch im selben Jahr erscheint das Album "Am Wasser Gebaut", mit dem die Brote Ausflüge in Richtung R'n'B unternehmen und auch Latino-Einflüsse zulassen. Mehr Pop, weniger Rap.

2005 sind alle drei über 30, auf Rente stehen die Zeichen bei den Hamburgern aber nicht. Im Gegenteil: Vor der Veröffentlichung ihres nächsten Albums gründen sie das hauseigene Label "Fettes Brot Schallplatten". Die Band selbst nennt die Firma eine "selbstausbeuterische Gesellschaft mit beschränkter Haftung". Ein erstes Signing lässt sich recht geheimnisvoll an: Hinter der ersten Single von d.o.c.h.! zumindest scheinen Fettes Brot selbst zu stecken. Diese Vermutung bewahrheitet sich, kurz bevor ein Album der Band erscheint: d.o.c.h.! sind frei erfunden. Fettes Brot geht derweil 2007 mit Band unter dem Namen Bette Frost auf Tour, im Dezember wird das neue Studioalbum "Strom Und Drang" angekündigt. Die Tour zur Platte führt das Trio im April und Mai durch den deutschsprachigen Raum.

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Nach weiteren Club-Shows und einer ausgiebigen Festival-Tour im Jahr 2009, beschließt das Trio die vergangenen Konzert-Erlebnisse ein Jahr später in Form zweier Live-Alben ("Fettes", "Brot") festzuhalten. Im selben Jahr schocken die Hamburger ihre Anhängerschaft mit der Ankündigung einer unbefristeten Pause der Band. Zwei Jahre später wagt sich König Boris alias Der König Tanzt aufs Solo-Parkett. 2013 sind Fettes Brot aber schon wieder vereint und paaren mit "3 Is Ne Party" wieder haufenweise trashige Zweizeiler mit technoiden Poptracks.

Als Ü-40-jährige Teenager vom Mars geht das Trio 2015 das gleichnamige achte Album an. Irgendwo zwischen Elektro-Pop und Cro pendelt sich der Swag der Brote mittlerweile ein. Das kann man gut nebenher laufen lassen, wenn einen Reime für die Zielgruppe Pubertätsbeginn und ein etwas zu angestrengter Crazynessfaktor nicht stören.

2017 suhlt man sich noch einmal ausgiebig in der Vergangenheit: "Gebäck In The Days - Live In Hamburg" ist das LP-Ergebnis einer drei Abende langen Konzert-Feier im Hamburger Mehr! Theater am Großmarkt. Darauf versammelt sind ausschließlich Songs der ersten Alben, die das Trio mit früheren Weggefährten und Gästen präsentierte, darunter Sven Regener, Boy und Fatoni.

Mit "Lovestory" endet 2019 dann auch die Story von Fettes Brot als Albumband, auch wenn das zum damaligen Zeitpunkt noch niemand weiß. Auf ihrem neunten Album widmen sich Boris, Renz und Björn Beton ganz der Liebe. Gesangsaffin und poppig wie eh und je verkaufen sie Optimismus in der Familienpackung. Frei nach Mark Forster: "Egal, was kommt, es wird gut, sowieso." Wie sich heraus stellt, war das nur die halbe Wahrheit, denn im September 2022 verkündet das Trio kurz vor dem 30. Geburtstag die Band-Auflösung.

Zwar ist die dazu veröffentlichte Single "Brot weint nicht" eine selbsterklärende Handlungsanleitung an trauernde Fans, eine ausführliche Erklärung auf ihren Social-Media-Kanälen zur Trennung folgt sicherheitshalber trotzdem. Man habe nie vorgehabt, "dreimal solange durchzuhalten wie die Beatles", heißt es da etwa. Lieber wolle man "als ewige Teenager mit fast 50 unser eigenes Grab schaufeln". Das exakte Lebensende der Gruppe wird auf Ende 2023 taxiert, zuvor geht es nämlich nochmal auf große Abschiedstournee. Und eine Greatest Hits-Platte sowie "viele Surprises von unserer ewigen Bucketlist" sollen ebenfalls folgen. "Hip Hop ohne uns ist wie die Enterprise ohne Spock", rappten sie einst. Nun, Deutschland wird damit leben müssen.

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Fettes Brot - Hitstory: Album-Cover
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Berlin, Max-Schmeling-Halle, 2023 Schön war die Zeit - 12.000 Fans sagen: Adieu, Fettes Brot.

Schön war die Zeit - 12.000 Fans sagen: Adieu, Fettes Brot., Berlin, Max-Schmeling-Halle, 2023 | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Schön war die Zeit - 12.000 Fans sagen: Adieu, Fettes Brot., Berlin, Max-Schmeling-Halle, 2023 | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Schön war die Zeit - 12.000 Fans sagen: Adieu, Fettes Brot., Berlin, Max-Schmeling-Halle, 2023 | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Schön war die Zeit - 12.000 Fans sagen: Adieu, Fettes Brot., Berlin, Max-Schmeling-Halle, 2023 | © laut.de (Fotograf: Chris Springer)

Southside 2014 3 in Neuhausen ob Eck.

3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) 3 in Neuhausen ob Eck., Southside 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

Wiesbaden, Schlachthof 2014 Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party.

Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein) Das Jahr kann kommen: 3 is ne Party., Wiesbaden, Schlachthof 2014 | © laut.de (Fotograf: Michael Grein)

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