laut.de-Kritik
Der neue Stern am Synthie-Himmel.
Review von Daniel StraubJeder Sommer braucht seinen Soundtrack. Das gilt insbesondere für die feierfreudigen Engländer. Die strömen während der Sommermonate jedes Jahr scharenweise auf die spanische Mittelmeerinsel Ibiza, um sich dort tagsüber eine krebsrote Haut und abends eine ordentliche Breitseite abzuholen. Einer, der mit seinen Tracks dort hoch geschätzt wird, ist der Schotte Graeme Shepherd alias Grum.
Sein Debütalbum "Heartbeats" zitiert den Pop der 80er Jahre Ikone Human League, lockt mit feinen Grooves wie Stuart Price, dreht gerne mal am Filter wie Daft Punk und ist bei allem Retro-Design doch erfrischend modern. Teile der britischen Presse rufen ihn deswegen schon mal zum 'Next Big Thing' aus.
Tatsache ist, dass Grum mit Kevin McKay von Mylos Breadfest Label einen Mentor gefunden hat, der mit allen Wassern des Musik-Business' gewaschen ist und die Karriere seines Schützlings schon jetzt nach Kräften anschiebt. Mit den zwölf Tracks seines Debütalbums liefert Grum eine gute Ausgangsbasis für die umfangreichen Marketing-Aktivitäten, schließlich beansprucht der Schotte gerade jene Schnittmenge zwischen Pop und Club für sich.
Ein lukratives Terrain, das zu beackern sich lohnt, wie schon der weltweite Erfolg von Mylo gezeigt hat. Grum macht sich nun daran, in seine Fußstapfen zu treten. Aktuelle DJ- und Live-Auftritte führen ihn schon mal nach Brasilien, in die USA, Russland und Australien. Ein ziemlich voller Tourkalender für einen Produzenten, der gerade einmal vier Maxis veröffentlicht hat und nun sein Debütalbum an den Start bringt.
Beim Hören der zwölf Tracks zeigt sich jedoch schnell, dass die Vorschusslorbeeren nicht zu Unrecht vergeben wurden. Zwar zitiert Shepherd in seinen Stücken ein ums andere Mal Synthie-Veteranen wie Human League, Bronksi Beat oder The Communards.
Dennoch klingt sein Album nicht zwanghaft retro. Vielmehr hat man den Eindruck, dass der Schotte genau das macht, was ihm am Herzen liegt. Da stört es dann auch nicht weiter, dass "Can't Shake This Feeling" mit seinen plakativen Vocoder-Sounds viel zu dick aufträgt.
Dafür treffen Tracks wie "Runaway" mit seiner galoppierenden Bassline und der schwelgerischen Melodie voll ins Italo-Herz. Es könnte also durchaus was dran sein am Hype der britischen Musikpresse. Gut möglich, dass Grum in den kommenden zwei Jahren nach ganz oben aufsteigt.
6 Kommentare
Grum ist so ein Fall von Leuten die man noch aus Hochzeiten der Blogosphäre kennt. Seine Remixe anfangs sehr over the top disco-ish und mit Synths vollgekleistert für peace fire oder Anoraak machten schnell von sich reden und bezüglich dessen hat er es auch immer noch drauf. Das Album nervt aber nach einer Weile extrem mit eben dieser Überladenheit und wenn dann auch noch Vocals dazukommen wie z.b. bei Heartbeats ist das schon sehr quälend. Ein typischer "Hätten wir es doch mal lieber bei einer EP belassen" Kandidat.
Toppe Platte. Nix 3/5 und Mittelmaß. Die ist richtig gut! Da nervt gar nichts. Spielt in einer Liga mit dem 2008er Album von Neon Neon oder Daft Punks "Discovery". ("Homework" hingegen war zugegebenermaßen besser.)
Reptile ist so ein Fall von Leuten die man noch aus Hochzeiten der Blogosphäre kennt. Seine Kommentare anfangs sehr over the top disco-ish und mit Schwachsinn vollgekleistert für laut oder rockhard machten schnell von sich reden und bezüglich dessen hat er es auch immer noch drauf. Sein dummes Gelaber nervt aber nach einer Weile extrem mit eben dieser Überladenheit und wenn dann auch noch Vocals dazukommen wie z.b. hier ist das schon sehr quälend. Ein typischer "Hätten wir es doch mal lieber sein gelassen" Kandidat. kods...
da hat er ziemlich viel mit dir gemein.
Mehr Songwriting und weniger Synthys, dann wärs doch noch um einiges besser.
JaDeVin ist sooo homosexuell.