laut.de-Kritik

Die Südeuropäer ringen um treffsichere Hooks.

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Die tatsächlich nach Shakespeares Drama benannten Spanier sind in ihrem Heimatland eine angesagte und vor allem bekannte Nummer. Kein Wunder, schließlich existiert die Truppe seit 23 Jahren und hat sieben Studioalben in der Hinterhand.

Dabei haben sie bereits mit Größen wie Tom Morris (Morrisound Studio) und Colin Richardson als Produzenten zusammen gearbeitet und die Scheiben international veröffentlicht. Dass sich der Bekanntheitsgrad im Ausland trotzdem in Grenzen hält, dürfte zum einen wohl daran liegen, dass die Jungs nach nur in ihrer Heimatsprache singen. Damit treffen sie etwa in Kalifornien vielleicht auf offene Ohren. In großen Teilen Europas und der USA dürfte es mit den Spanischkenntnissen aber nicht sonderlich weit her sein.

Zum anderen dürfte es auch daran liegen, dass Hamlet schlicht und ergreifend bislang keinen großen Wurf abgeliefert haben und sich nicht über das Mittelfeld der grooveorientierten Metalbands hinaus bewegen. Zwar sind sie nach dem Mainstream-Versuch "Syberia" wieder zu den harten Klängen zurückgekehrt, doch irgendwie will der Funke auf "La Puta Y El Diablo" (zu Deutsch: 'Die Hure und der Teufel') nicht überspringen.

Dabei lässt sich am spieltechnischen Niveau nichts aussetzen. Die Gitarren braten ihre Riffs mächtig, Drummer Paco Sánchez spielt erfreulich variantenreich, und der Basslauf von Álvaro Tenorio in "La Tentación" kann sich mehr als nur hören lassen. Die heiseren Shouts von J. Molly bleiben dann Geschmacksache, aber das größte Problem der Südeuropäer bleibt die Tatsache, dass die Stücke kaum treffsichere Hooks aufweisen.

Gerade mal das ruhigere "No Habrá Final" und das durchaus radiotaugliche "Si No Tu, Quién?" bleiben nach mehreren Durchläufen hängen. Dabei sind die anderen von Logan Mader (Machine Head, Divine Heresy) produzierten Songs alles andere als schlecht. Der Fuß wippt mit und die Grooves gehen ins Ohr.

Die Halbwertszeit dürfte trotzdem zu gering sein, um über die heimischen Grenzen hinaus Eindruck zu hinterlassen.

Trackliste

  1. 1. El Habil Reino Del Desconcierto
  2. 2. La Tentacion
  3. 3. El Traje Del Muerto
  4. 4. Siete Historias Diferentes
  5. 5. En El Nombre De Dios
  6. 6. No Habra Final
  7. 7. Escupe Tu Vanidad
  8. 8. Si No Tu, Quien?
  9. 9. Revolucion
  10. 10. Sacrificio

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1 Kommentar

  • Vor 14 Jahren

    Tolles Review... :???:
    Interessante Dinge über die Band erfahren. Jetzt weiss ich wie sie heißen, mit wem sie schon zusammengearbeitet haben und wo sie erfolgreich sind.
    Aber nichts über das Album. Wenn die Band wie erwähnt kein Schwein kennt wären ein paar Infos vielleicht nicht schlecht gewesen.

    Was machen die überhaupt für Musik, in welchem Bereich bewegen wir uns hier?

    Klar, in Zeiten von myspace reichen 2 Klicks aus und man weiss sowas. Aber warum sollte ich dann auch noch Albumreviews lesen?