laut.de-Kritik
Ein echtes Herbertunser.
Review von Eberhard DoblerDas hat er sich nach über 30 Jahren Karriere mal verdient. Eine Best Of. Der Musiker und Schauspieler Herbert Grönemeyer ist aus der hiesigen Kulturlandschaft nicht wegzudenken. Ein Intellektueller, der von seinen Fans innig geliebt wird - das gibt es nicht allzu oft.
Denn Herbie, wie sie ihn liebevoll nennen, gilt trotz über 17 Millionen abgesetzter Platten und ausverkaufter Stadien als auf dem Teppich geblieben, als authentischer Typ. Von ihm fühlen sie sich verstanden, er spendet Trost im Alltag, gibt Hoffnung ("Was Soll Das", "Kopf Hoch, Tanzen", "Bleibt Alles Anders" oder "Halt Mich").
Und seit dem kritischen "Kinder An Die Macht" gehören zu diesem Kreis nicht nur Erwachsene. Man mag von seiner Musik halten was man will: Wer Grönemeyer einmal live hat reden hören bzw. erlebt hat, weiß, wo diese Verehrung herrührt.
Herbert ist einfach durch und durch sympathisch. Zudem muss man konstatieren, dass seine Texte in Bezug auf Lyrik und Treffsicherheit in die erste Liga gehören.
Auch in Sachen "Best Of" enttäuscht Herbie seine Fans nicht. Ganze 36 Lieder bietet die Werkschau "Was Muss Muss", darunter eine Liveversion von "Ich Hab Dich Lieb".
Die Sonderedition der Doppel-CD wartet mit 72-seitigem Buch, allen Videos, einer Vinylscheibe sowie einem USB-Stick mit zahlreichen Extras auf.
Dazu gibts die neue Single "Glück" und den bis dato nicht veröffentlichten englischsprachigen Song "Will I Ever Learn", ein behutsames Duett mit Shooting-Star Antony, das ohne Drums auskommt.
Mit "Glück" ist ihm übrigens eine Nummer gelungen, die live wieder zu einer Hymne ausarten wird.
Ansonsten gilt: Bei Grönemeyer findet jeder ein Lied, das ihm im Laufe der Jahre begegnet oder auch im Kopf geblieben ist.
Sei es in der Phase der Teenager-Kellerpartys ("Alkohol") oder das Ding mit dem Unterschied der Geschlechter ("Männer"). Ein typisches Herbertunser eben.
14 Kommentare
Irgendwie passt der Text nicht zur Bewertung (oder umgekehrt).
Will I ever learn. Ist mit Antony Hegarty.
Das hätte freilich einer Erwähnung bedurft.
Holy Shit! Herbert mit Antony. Sachen gibt's.
wow, uncle herbie und aunty antony. das klingt schon stimmlich nach einer abenteuerlichen kombination.
Haha, der Anwalt kann den Rether nicht ausstehen.
Warum nur?
Die Frage war jetzt rhetorisch!
Eine Best Of kann imho schon bewertet werden. Nach 30 Jahren eine Best Of ist schon eine andere Nummer, als wenn 'Superstars' nach der 2. Originalscheibe im Weihnachtsgeschäft ihre 'Best Of Ultimate MegaMix'-Kacke verscherbeln.
Und eine solche Best Of ist es dann auch wert, bewertet zu werden. Wird die Auswahl den unterschiedlichen Schaffensperioden gerecht? Wurde nachgemischt? Besser als im Original? Dubbings? Oder gar neue Versionen eingespielt? Auf all das geht die Rezension leider nicht ein. Die Extras werden erwähnt (aber was ist denn auf dem USB-Stick? Das ist doch mal was neues, auf das man durchaus mal eingehen könnte. Die Auswahl der Stücke scheint mir ok, auch wenn ich nicht glühender Herbie-Verehrer bin und nicht alles kenne, aber auf den ersten Blick vermisse ich auch nichts.
Insgesamt scheint es eine mit Liebe (72 Seiten booklet! Extras!) gemachte Compilation zu sein . Wenn sie also angetan ist, einem Keine-Original-Scheiben eine gut gemachte Werksübersicht zu liefern und noch mehr, hätte eine Best Of sicherlich auch mal mehr als 3 Sterne verdient.
Ich besitze von etlichen Künstlern/Bands Best Ofs, weil ich die Originalscheiben nie überzeugend fand, aber die 10 guten Stücke dann doch wollte. Und hier gibt es eben auch grausam lieblos zusammengestottertes und kleine Kunstwerke. Also ruhig bewerten - aber richtig!
Der phil über mir hat vollkommen Recht. Ich bin auch kein sonderlich großer Fan von ihm aber man kann schon behaupten dass der Mann gut ist in dem, was er so macht. Und falls das wirklich das erste Best of sein sollte, ( ich kenn mich wie gesagt bei dem Herrn nicht aus aber ich glaub euch ) dann ist das echt verdient.