laut.de-Kritik
Rammstein auf Acid.
Review von Yan VogelMusik erfüllt ihre Zwecke. Für den einen verkörpert sie puren Idealismus, für den anderen dient sie als Gefühls-Regulator, als Antrieb für körperliche Betätigung oder geistige Entspannung. Natürlich ist Musik auch Geschmackssache, aber sie kann einem gehörig auf den Zeiger gehen. Musik muss den Hörer bisweilen nerven, um überhaupt Gehör zu finden.
Diese Beharrlichkeit zeichnet auch Hollywood Undead aus, die 2005 über die Resterampe ins Musik-Business gestartet sind. Mittlerweile hat sich die Karnevalisten-Combo breit gemacht: Alle Jahre wieder gibt es einen neuen Input der Band, im Jahr Corona sogar deren zwei.
Nach "New Empire, Vol. 1" erscheint nun die zweite Rutsche neuer Songs. Wobei "Heart Of A Champion" nur ein Remix mit Papa Roach und Ice Nine Kills darstellt und sich an "Idol" gleich drei verschiedene Interpreten versuchen, deren Namen direkt der kreativen KI des Google-Generators entspringen: Tech N9ne, Ghøstkid und Kurt92.
Der Opener "Medicate" hätte perfekt in die Nu Metal-Hochphase Anfang 2000 gepasst und eine veritable B-Seite auf Linkin Parks Megaseller "Hybrid Theory" abgegeben. "Comin' Thru The Stereo" wartet mit nettem Slim Shady-Zitat auf. Im Vergleich zu Eminems Wort-Feuerwerken entfacht der Flow der MCs leider nur einen Schwelbrand.
"Monsters" entsteigt mit schleppendem Beat der Gruft. Sind wir hier in der Nacht der lebenden Goten? Die Soundscapes wären gerne so gruselig wie die Scores der Filme "It Follows" oder "Raw", locken jedoch nicht mal die Monster AG hinterm Schrank hervor.
"Ghost Out" kokettiert mit den Achtzigern. "Unholy" bringt dem Papst den Slamdance bei und "Worth It" plätschert mit Lo Fi-Beats aus den Boxen. "Idol" klingt wie Rammstein auf Acid, unanhängig davon, wer das Gesangs-Feature übernimmt.
Hollywood Undead nehmen auf "New Empire, Vol 2" die Resterampe als Sprungbrett in die Charts. Die Mission dürfte von Erfolg gekrönt sein, das Resultat hingegen klingt verzichtbar.
8 Kommentare mit 5 Antworten
Abwechslungsreiche Songs und ich finde es gut
Einfach nur peinlich was Yan Vogel und seine Kollegen über dieses, sowie allen anderen Alben (außer American Tragedy und Notes From The Underground/ diese beiden sehr erfolgreichen Alben wurden nicht bewertet, warum wohl) schreiben. Bei allen anderen Alben wurde rumgehatet, als ob die Autoren kleine Kinder wären. Das ist einfach unterirdisch schlecht und lächerlich. Wenn man eine Band hasst, dann sollte man auch nicht auf Krampf einen Artikel verfassen, indem alles schlecht geredet wird. Und wenn doch, dann sollte man wenigstens erwachsen genug sein und die Band / das Album konstruktiv kritisieren. Oder man lässt es einfach ganz. Letzteres würde ich mir bei Laut.de sehr wünschen, weil ihr jedes Mal Müll veröffentlicht. Unfassbar.
"das Album konstruktiv(!) kritisieren."
Die Bots machen Fortschritte. Die Singularität naht!
"Letzteres würde ich mir bei Laut.de sehr wünschen, weil ihr jedes Mal Müll veröffentlicht."
Gäbe es doch nur einen Weg, das zu ignorieren und [füge Künstler/in hier ein] trotzdem zu mögen.
Ist schon scheiße. Aber auschecken kann mans, wenn man so glatte Collegemucke für Johannesse in der Böse-Buben-Phase hört. Hier hat schon ähnlich blöder Mist 3, 4 Punkte bekommen.
Beides wahr.
ich finde hacktivist ja nice
https://www.youtube.com/watch?v=kuN7AbgZzao
https://www.youtube.com/watch?v=LTTeDrIJELY
Danke, kriegt nen Probedurchlauf, zumindest schön auf die 12
Meine Güte ist die Platte n Gelumpe voller whacker Tracks. Damit haben sie bei mir endgültig den Teenie-Nostalgie Faktor verloren.