laut.de-Kritik
Die Australier feiern ein gelungenes Comeback.
Review von Uli BrechtoldNachdem sich I Killed The Prom Queen bereits 2011 wieder auf der Bühne zusammenfanden, existierten noch keine genauen Pläne für die weitere Zukunft der Australier. Kurze Zeit später quittierte Gründungsmitglied JJ Peters seinen Posten am Schlagzeug, um sich als Frontmann den Deez Nuts zu widmen. So kam die Reunion fast ins wanken. Dagegen verabschiedete sich Szene-Ikone Jona Weinhofen von seinem Posten bei Bring Me The Horizon und kehrte zu der Band zurück, mit der alles für den charismatischen Veganer anfing.
Vergangenes Jahr zogen sich I Killed The Prom Queen aus dem Konzertzirkus zurück und arbeiteten mit verändertem Line-up an neuem Material. Dabei sind sich die Australier ihrer Linie aus Melodien der Göteborger Schule und schwerfälligen Riffs treu geblieben. Die fünfköpfige Band führt ihre "Beloved" Schaffensphase an dem Punkt fort, wo sie mit "Music For The Recently Deceased" endete.
Klaviergeklimper und dezente Streichelemente leiten von "The Beginning Of The End" zur Vorabsingle "To The Wolves" über und treffen mit genretypischem Gitarrenspiel und einigen Breakdowns den Nagel auf dem Kopf. Neuankömmling und leidenschaftlicher Zipfelmützenträger Jamie Hope röhrt dagegen lediglich in zwei Tonlagen durch die elf Songs und verewigt sich erstmals auf einem IKTPQ-Tonträger. Auf Albumlänge klingt das Reibeisen zwar monoton, knüpft aber an die Gesangsleistungen seiner Vorgänger an.
Im Vergleich zu den zwei vorherigen Studioalben nimmt der Klargesang zu und setzt auf "Beloved" einen besonderen Akzent. Jona Weinhofen übernimmt diesen Part in zahlreichen Refrains und zaubert mit seiner Stimme in "Bright Enough" oder "Thirty One & Sevens" einprägsame Mitsing-Hooks. Eine weitere Änderung sind die sphärischen Synthie- und Streichelemente, die sich im Hintergrund halten und in Titeln wie "Melior" oder "Kjærlighet" vorrübergehend das Zepter in die Hand nehmen oder den Weg zum nächsten Song ebnen. Der Gastauftritt von Soilwork-Frontmann Bjorn Strid unterstreicht in "Calvert Street" die melodischen Einflüsse der schwedischen Metal-Avantgarde, während der The Ghost Inside-Sänger Jonathan Vigil für kurzweilige Abwechslung sorgt.
Neben den minimalen Verfeinerungen im Sound gestaltet sich das Songwriting nicht sonderlich variationsreich, sodass lediglich "Kjærlighet" mit seinen ruhigen Momente auffällt und die beiden Gastauftritte für frischen Wind sorgen. Nach acht Jahren Studiopause liefern I Killed The Prom Queen zwar keine Überraschungen, dennoch überzeugen die neuen Songs und die Fans können zusammen mit Jona und Co. ein gelungenes Comeback auf der anstehenden Tournee mit Caliban feiern.
1 Kommentar
Schönes Werk in meinen Augen.
Die Vocals passen eigentlich immer, und die Melodie ist gut.
Gerne mehr davon