laut.de-Kritik
Vom Kurs abgekommen!
Review von Thorben SchülkeAlle Mann an Bord! Die Spaß-Punker aus dem Schwabenländle präsentieren ihr fünftes Album "Ports & Chords", auf dem sich, ganz ungewöhnlich für eine Punkkapelle, vielerlei verschiedene Einflüsse finden. Itchy Poopzkid schippern von Alternative, Irish-Folk über Country, doch leider gingen dabei große Teile ihrer Punk-Vergangenheit über die Planke.
Schade, denn bei den Songs an sich stimmt eigentlich alles. Doch gerade auf der erste Hälfte der Platte nimmt die Mischung aus treibenden Punk-Nummern und ruhigen Lovesongs die Spannung raus. Das erinnert an ein schnell zusammengebasteltes Mixtape.
Ordentlich auf die Zwölf gibt es zwar bei dem Opener "We Say So" sowie bei den Tracks "The Future", "Thou Shalt Not Be Slow" und "The Pirate Song", der dank dem herben Piratengebrüll von Donots-Frontmann Guido Knollmann zum Mitgrölen anregt. Das klingt nach verrauchter Seemannskneipe und dem siebten Grog. Trotzdem trauen die Schwaben sich nicht in tiefere Gewässer und bleiben lieber im sicheren Hafen.
Auch bei "She Said" haben sie sich gesangliche Unterstützung geholt und so ist Charlotte Cooper von The Subways bei dem Indie-Duett mit am Start. Erinnert stark an die eigentliche Band der Gastsängerin, das stört in diesem Falle jedoch nicht.
Auch die treuen Fans beteiligten sich aktiv an der Entstehung des Albums. Wer Lust hatte, nahm den Refrain von "With Heads Held High" zuhause auf und ließ ihn der Band zukommen. Die bastelte daraus einen tausendstimmigen Fan-Chor. Durchaus ein nettes Gimmick für Poopzkid Anhänger, sonderlich spektakulär ist das Ergebnis jedoch nicht ausgefallen.
Am Ende klingt das dann doch mehr nach durchschnittlichem Pop-Rock. Der geht zwar schnell ins Ohr, ist aber auch genauso schnell wieder draußen. Wer seinen Punk gerne etwas poppig mag und auch gegen die ein oder andere Ballade nichts einzuwenden hat, kann mit der Platte sicherlich einigen Spaß haben.
8 Kommentare
Imagine Dragons?
Wird reingehört, sobald Deezer das im Angebot hat.
schon ganz ok, das album, aber im vergleich mit light out london leider ein kleiner rückschritt
@FloP (« Nichts gegen die Band, ich habe allergrößten Respekt vor dem Durchhaltevermögen und dem Ehrgeiz den die Jungs seit eh und jeh an den Tag legen. Aber dieses Englisch - Alter! Ein Adiletten-tragender-bierbäuchiger Mallorca Urlauber hat ne bessere Aussprache! Ich kann's leider nicht anhören ohne peinlich berührt zu sein! Sagt das denen wirklich keiner, oder scheißen sie einfach drauf? Schließlich sind ihre Vorbilder die Donots und teilweise auch die Beatsteaks (wenn der gute Peter ans Mikro darf) auch nicht viel besser. Na ja, viel Erfolg damit Jungs! »):
Wobei es bei Peter immer noch einen gewissen Charme hat, finde ich. Englisch mit berlinerischem Akzent klingt irgendwie besser als mit schwäbischem Akzent.
@FriedlichChiller: die einen nennen es Charme, die anderen nennen es peinlich und schade. Es macht nunmal leider auch so einen musikalisch großartigen Song wie "Under a clear blue sky" unbrauchbar.
Danke für das Insider-Wissen, FriedlichChiller.