laut.de-Kritik
Hört hört: Ein Album aus 100% Solarenergie!
Review von Alexander CordasLassen wir doch einmal folgende Szenen Revue passieren: Jack Johnson im Regen, Jack Johnson am Wasser, Jack Johnson unter einem Baum mit einer großen Krone. In der Covergestaltung seiner bislang drei erschienenen Studio-Alben (vom "Curious George"-Soundtrack abgesehen) drückt sich eine Naturverbundenheit aus, die man beim Hawaiianer gut verortet weiß.
Klar. Surfer, Musiker, der muss sich doch ständig am Strand oder sonstwo in der Walachei rumdrücken. So viel zur Erfüllung der Klischees. Und jetzt das: Jack Johnson auf dem Barhocker sitzend vor einem Mikrofon? Wollte der Akustik-Junkie am Ende bewusst diese Reihe durchbrechen?
Schön und gut, aber geht's vielleicht noch ein wenig langweiliger? Gutes Stichwort, denn gepflegte Langeweile macht sich gleich beim ersten hastigen Durchhören des Albums breit. Zäh wie Kaugummi ziehen sich die 51 Minuten zunächst hin. Im Gegensatz zu "Sing-A-Longs", auf dem jede Menge überaus eingängige und leichtverdauliche Leckereien zu hören waren, benötigt "Sleep Through The Static" doch mehrere Umläufe, ehe die Kompositionen langsam erste Widerhaken auswerfen.
Die bleiben tatsächlich hängen und lassen immer schwerer los, je öfter sich die Scheibe im Player dreht. Die Vorankündigungen, dass Jack sich mehr in Richtung Rock bewegen würde sind - gelinde gesagt - ein Witz. In seinem musikalischen Universum dreht sich nach wie vor fast alles um den eingängigen Folkpop im akustischen Gewande, den er bereits seit seiner ersten Scheibe "Brushfire Fairytales" zelebriert.
Sauber, aber nicht überproduziert, sanft, aber ohne zu viel Schmalz versüßt uns Johnson abermals den Alltag. Die stärksten Momente sind immer dann zu hören, wenn er - selbstredend in homöopathischen Dosen - die Handbremse lockert und sich im Rhythmus so richtig eingroovt. Ein dezent gesetztes Honkytonk-Piano verleiht den flotteren Nummern genau den Mitwipp-Faktor, für den Johnson in seinen 'hektischen' Momenten steht und für den man ihn auch mag.
Auch wenn es bisweilen vorhersehbar ist, was der Gute so produziert, dürften mal wieder die wenigsten enttäuscht sein. Jene, die ihn ob seines Schönklangs schon immer furchtbar fanden, wird er ebensowenig überzeugen können. Alles beim Alten sozusagen? Nicht ganz, denn im Booklet offenbart sich eine kleine Revolution, schließlich prangt auf der vorletzten Seite folgendes: "The music on this album was recorded using 100% solar energy." Die Sonne scheint ihm also direkt aus dem Hintern auf den Sonnenkollektor. Sehr lobenswert!
21 Kommentare
heißt es nun sleep oder sleeping
sleep ist schon richtig
Ich finde man hätte hier ruhig wie bei anderen alben von anderen bands unser schon angefangenes thema zu dem Album hier weiterbenutzen können...tztztz...naja morgen werd ich das album in meinen händen halten und dann mach ich mir mein eigenes bild
@ivanwurzelsepp (« Es gibt aber auch deutlich positivere Bewertungen dieses Albums. Siehe
http://www.joy.de/aid,631298/hip_und_trend… »):
alleine für den ersten satz gehört der rezensent mit dem phrasenschwein geschlagen.
@The|SquaLL (« @Trilos (« @The|SquaLL (« Das mit Solarenergy ist gut! »):
Sind wir nicht alle ein bisschen öko ^^ »):
Nö, aber was solls.
Irgendwas muss ja am Album gut sein. »):
word.
Go On hat in der Strophe ziemlich die gleiche Akkordfolge wie Winners And Loosers von Social Distortion, hat mir ´n fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Maybe a little Mike Ness Fan our Jackie?!
Finde das Album gut, wächst mit jedem Durchlauf