laut.de-Kritik
Ein weiteres Top-Set des Berliner Clubs.
Review von Daniel StraubDas Watergate entwickelt sich immer mehr zur Geschmacksbastion unter den Berliner Elektronik-Clubs. Erst kürzlich verzauberte Ruede Hagelstein mit einem fantastischen Set. Jüngstes Beispiel für diese Behauptung: Die aktuelle Club-Compilation, die der langjährige Resident Mathias Kaden zusammengestellt und eingespielt hat.
Bei Nummer 14 ist der Spreeufer-Club in seiner Mix-CD-Serie inzwischen angekommen, aber von kreativer Ausgezehrtheit oder gesättigter Langeweile ist hier glücklicherweise überhaupt nichts zu spüren. Man hat sogar viel eher das Gefühl, als würde sich die Watergate-Crew für jede neue Compilation noch mehr ins Zeug legen.
"Watergate 14" kommt ungemein bassgeladen daher. Vom ersten Takt an unterlegt Kaden seinen Mix mit einem wuchtigen Fundament im Tieftonbereich. Auf diese Formel versteift er sich aber keinesfalls, sondern gibt seinem Set mit Tracks wie "Nices Wölkchen" von Koze und Apparat auch einen Schuss Melodie mit auf den Weg.
Ansonsten überrascht Kadens Trackauswahl mit einer ganzen Reihe von großen Namen. Während sich viele DJs gerne gänzlich unbekannten Namen zuwenden, um so ihr Insiderwissen unter Beweis zu stellen, geht der Thüringer den umgekehrten Weg. Legenden aus Übersee wie Ron Trent und Moodyman integriert er genauso selbstverständlich in seinen Mix wie einheimische Großkaliber à la Ricardo Villalobos und Roman Flügel.
"Watergate 14" tut diese Herangehensweise, die die Musik und nicht die Namen in den Mittelpunkt stellt, spürbar gut. Das Set ist von Anfang bis Ende höchst unterhaltsam, extrem tanzbar und hält trotz zahlreicher bekannter Produzenten reichlich Anspieltipps bereit. Zu guter Letzt packt er noch einige exklusive Tracks drauf. Weiter so bitte mit "Watergate 15".
1 Kommentar
Ein weiteres Topf-Set des Berliner Clubs.