laut.de-Biographie
Mieze Katz
"Meine Mutter sagte immer: Ich habe erst gesungen und dann gesprochen. Musik war die erste Sprache, die ich verstanden habe", reflektiert Mieze Katz in einem Interview mit dem rbb. Maria Mummert, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, wird musikalisch klassisch erzogen und singt im Kinderchor. Damit kann sie aber irgendwann nichts mehr anfangen und möchte aus dem klassischen Rahmen ausbrechen. Also gründet sie zusammen mit dem Gitarristen Andy Penn eine Schüler:innen-Band, die bald Mia. heißen wird.
Im Jahr 2002 treten Mia. ins Rampenlicht: Ihr erstes Album "Hieb und Stichfest" klingt nach Elektro-Punk und trifft in den 2000ern einen Nerv. Schon damals sticht Mieze aus der Band heraus: Sie ist energisch, provozierend, aber auch mal zärtlich und hat stets einen Sinn für simple, aber prägnante Poesie. Songs wie "Tanz der Moleküle" oder "Hungriges Herz" entwickeln sich zu definierenden Hits dieser Ära.
Auch außerhalb von Mia. ist die Sängerin eine bekannte Persönlichkeit. Im Fernsehen ist sie als Patin und Jurymitglied der KiKA-Show "Dein Song" zu sehen, 2013 in der Jury der elften Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Selbst in Sendungen, die nichts mit Musik am Hut haben, wie "Grill den Henssler" oder "jerks." tritt Mieze auf. Zudem helfen Kollaborationen mit anderen Musiker:innen dabei, den Namen Mieze Katz zu etablieren: Sie ist als Feature beispielsweise bei Songs von Fettes Brot, Dendemann oder Oliver Koletzki zu finden.
Dennoch weigert Mieze sich jahrelang gegen die Idee, eine Solo-Karriere zu starten. Mia. reiche ihr als musikalische Spielwiese. Irgendwann merkt sie jedoch: Da sind Ideen, die sie mit ihren Bandmitgliedern nicht umsetzen kann. Dann muss sie eben doch alleine Fuß fassen. 2024 wagt sie dann diesen Schritt: Mit "HellSehen" erscheint die erste Single unter dem eigenen Namen. Begleitet wird sie dabei von Eva Briegel von der Band Juli. Eine passende Kombination, schließlich stammen Juli und Mia. beide aus der gleichen Ära und vertraten einen ähnlichen Charakter in der deutschen Pop-Landschaft - nicht nur, weil sie beide nach weiblichen Vornamen benannt sind. In "HellSehen" singen die beiden Sängerinnen über die Suche nach dem Glück, über das verzweifelte Warten auf das Licht in einer dunklen Lebensphase, in der man einfach nur etwas Helleres sehen will.
Im Mai 2025 folgt das Debütalbum "Dafür Oder Dagegen", musikalisch irgendwo zwischen pulsierendem Elektro-Pop und sanftem Chamber-Pop. Für die Produktion ist Antonia Rug alias Novaa verantwortlich. Und es bleibt nicht nur beim Eva-Briegel-Feature: Auf jedem Song singt Mieze zusammen mit einer anderen Person, alle Beteiligten sind FLINTA-Personen. Denn das Album hat eine klare Mission: Gemeinschaft und Empowerment. "Dieses Album ist für Gleichberechtigung und gegen Ungerechtigkeit, für Zusammenhalt, gegen Grenzen. Es geht um Menschen, die sich zusammentun, sich gegenseitig stärken und unterstützen, auf dass sie ihre eigene Identität leben können", predigt Mieze Katz.
So lädt sie Artists wie Miss Platnum, Gwen Dolyn (Tränen) oder Madeline Juno ein, sogar eine posthume Hildegard Knef ist zu hören. Gegen Juno muss Mieze unter anderem im selben Jahr bei "Sing meinen Song ‒ Das Tauschkonzert" antreten. Die weiteren Teilnehmer:innen der zwölften Staffel der VOX-Sendung sind Johannes Oerding, Bosse, Finch, Bojan "Boki" Kalajdzic und Michael Patrick Kelly. Direkt in der ersten Folge berührt Mieze mit ihrer Interpretation des Bosse-Songs "Vater", die sie ihrem verstorbenen Vater widmet ‒ und damit gewinnt die Folge.
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