laut.de-Kritik
Zweckdienliche Cover mit Mieze, Bosse, Finch und Co.
Review von Lisa RupprechtSieben Künstler:innen, 43 getauschte Songs, sieben Duette. Die neue Staffel von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" liefert spannende Kombinationen, emotionale Covers und einige Überraschungen. Das Album zur Show macht definitiv Bock auf die Sendung. Auch wenn nicht alle Folgen bereits gelaufen sind, lässt sich schon jetzt erkennen, wie viel persönliche Entwicklung und Mut zur Offenheit in dieser Runde steckt.
Ein besonders starker Moment gelingt Rapper Finch. Wer ihn sonst nur von brachialen Party-Tracks kennt, dürfte überrascht sein. Vor allem "Sorry" zeigt ihn von einer anderen, verletzlichen Seite. Man hört ihm an, dass er hier über seinen Schatten springt und sich musikalisch neu ausprobiert.
Auch Boki, Leadsänger von ClockClock, glänzt mit mehreren Songs. "Tag am Meer" und das Duett "Blurry Eyes" mit Michael Patrick Kelly gehören zu den Highlights dieser Ausgabe. Seine Stimme, sein Gefühl für Timing und Dynamik heben die Songs klar vom Rest ab. Sollte er demnächst ein deutsches Soloalbum rausbringen, muss das gehört werden!
Weitere hochklassige Interpretationen dieser Staffel gelingen Madeline Juno: ("Liebe ist..."), Mieze Katz ("Vater"), Michael Patrick Kelly ("Fender Freestyle"), Bosse ("Hungriges Herz") und Johannes Oerding ("Tattoo").
Die Tracklist fällt erneut riesig aus und wirkt beim ersten Hören fast erschlagend. Ohne die begleitenden Geschichten der Show verliert man sich leicht im musikalischen Überangebot. Doch genau darin liegt auch die Stärke des Formats. Wer die Sendung schaut, bekommt hier die gewünschte emotionale Tiefe. Wer nur das Album hört, erhält immerhin einen Vorgeschmack.
So ist "Sing meinen Song Vol. 12" ein solides Coveralbum mit einigen starken Momenten geworden. Das Format lebt klar vom Gesamtpaket. Als Nebenprodukt für Fans der TV-Show erfüllt es seinen Zweck.
2 Kommentare
Dieses überemotionale Getue und gegenseitiges Abgefeiere kann ich nicht ertragen.
Da fliegt man den ganzen Weg in die Wüste nur um festzustellen dass man keinen Gitarrengurt dabei hat. Manchmal hat man einfach Pech.