laut.de-Kritik
Auch an der Klampfe liebt der Slipknot-Drummer die Provokation.
Review von Michael EdeleDa schau her, da muss der Drummer von Slipknot also erst zur Klampfe greifen, ehe ich seinem musikalischen Output was abgewinnen kann. An dem Instrument isser zwar auch kein wirklicher Meister, aber die Mucke läuft mir doch um einiges besser rein, als das Gerödel seiner Hauptband.
Zusammen mit Tripp Eisen von Static X, Sänger Wednesday 13 (Ex-Frankenstein Drag Queens From Planet 13) und zwei anderen Nasen hat Joey Jordison 15 Songs eingezimmert, die mich immer wieder an Ramones oder an die Misfits erinnern. Soll heißen, die Marschrichtung ist tief im Drei-Akkorde-Punk verwurzelt.
Dass da keine großen Leistungen an den Instrumenten erforderlich sind, ist klar, sie wären wahrscheinlich auch nur störend. So kommt die Scheibe sehr spontan und ehrlich rüber, und man merkt, dass alle beteiligten wohl 'ne gute Prise Spaß und Humor bei der Sache hatten. Da man den bei amerikanischen (und nachdem irgendwelche Dünnbrettbohrer auch schon in Erfurt Amok laufen, auch bei deutschen) Regierungen nicht erwarten darf, könnten Titel wie "Die My Bride", "Grave Robbing USA" oder "Kill Miss America" wohl eher für großes Geschrei denn für gute Laune sorgen.
Zwar sind die musikalischen Parallelen zu den Hauptbands der beiden nicht sonderlich deutlich erkennbar, aber die Provokation scheint auch bei den Murderdolls eine große Rolle zu spielen. Wenn man sich von Kinderkram dieser Art aber nicht ablenken lässt, bekommt man eine dreiviertel Stunde Gute-Laune-Mucke auf die Ohren, die hervorragend zur inzwischen wieder sichtbaren Sonne, 'ner schnellen Karre und 'ner lauten Stereo-Anlage passt.
9 Kommentare mit 2 Antworten
hi. schreib mal einer was hier rein, der die CD schon gehört hat. kenne nur 5, 6 lieder, hört sich net üwwl an ...
ich finds geil !
der gitarrensound hört sich allerdings so n bisschen an wie bei rechten bands...is mir mal so aufgefallen.
ich weiss das weil ich FRÜHER ma rechts war...aber ansonsten net übl'
die sehn auch alle ziemlich heftich aus wenn man sich ma das video von denene anschaut
Zitat (« SiculturA schrieb:
der gitarrensound hört sich allerdings so n bisschen an wie bei rechten bands...is mir mal so aufgefallen.
ich weiss das weil ich FRÜHER ma rechts war...aber ansonsten net übl' »):
öhm bitte was... ? wie hören sich denn faschistische gitarren-sounds an? ich bin und war nie rechts, aber ich kenn diese ganzen bands auch. wo is n da bitte die ähnlichkeit....
für mich klingt das ganze eher wie n manson-kopie, aber wie ne gute.
dieses album is der größte mist, den ich jemals gehört hab.
viiiieeeel zu poppig, viel zu eintönig.
nein, danke...
sind remixe der alten frankenstein drag queens from planet 13 sachen... nur so btw...
aber die wednesday 13 und murderdolls sachen sind doch genial vor allem die kultigen texte ^^
Auch aus der Rubrik "erstaunlich gut gealtert"
Mochte die Platte zur Erscheinung ja auch, habe bestimmt ne Stunde im Realtime Player das Video zu 'Dead in Hollywood' buffern lassen, weil ich so heiß auf das Projekt war. Da war ich aber auch 12. Paar Jahre später hat es dann noch 'People Hate Me' in die Playlist zum auf den Sandsack eindreschen geschafft, aber ne, finde ganz und gar nicht, dass die Platte gut gealtert ist. Alleine die lyrics lassen sich mir die Fußnägel hochrollen.
Er wird mich dafür sicher noch mehr hassen und schneiden als eh schon, aber hatte ich in jüngerer Vergangenheit schon penetrant übertrieben oft darauf hingewiesen, dass torqui auf Baukasten-NuMetal mit Urheberschaft Mitte bis Ende der 90er nach wie vor hart steil geht? Stabbing Westward, wer hier außer ihm oder mir hätte auch nur den Namen richtig erinnert? "Ungod" furchtbar schlecht gealtert. Sind denn auch 2-3 Sachen von der "Darkest Days", die ich heimlich beim Heulen im Bad hören würde - also wenn ich das noch nötig hätte...
Ihr kennt mich, ich bin normal echt der LETZTE, der hier gegen irgendwen intrigieren oder auch nur was schlechtes über jemanden schreiben würde, aber dieses NuMetal-Ding bei torqui geht so weit, dass er neben dem Psychowiesel (!) hier sicher der bekannteste und glühendste Verehrer von Korn (die Band) ist. Hat sogar schon häufiger Sympathien für deren Kram nach der "Take a look in the mirror" bekundet, also nach Abgang des charakteristischen Schlagzeugers zu Gunsten eines fleisch- und muskelbesetzten und ebenso gesichts- und emotionslosen Drum-Automaten...
So Leute haben doch schon vor Jahren aufgehört selber zu rudern und lassen sich unkontrolliert treiben!