Wer etwas auf sich als Deutschrap-Head hält, schlug am Wochenende in Wiesbaden auf!

Wiesbaden (laut) - Im Wiesbadener Schlachthof öffnete das Tapefabrik Festival am Wochenende zum vierten Mal seine Pforten. Das amtliche Line-Up, das sich größtenteils aus unterschätzten deutschen Rappern zusammensetzte, bescherte den Veranstaltern auch erstmals ein ausverkauftes Haus.

Verteilt auf zwei signifikant unterschiedlich großen Bühnen gaben sich 40 Artists die Klinke in die Hand. Zwar lief, wie im Falle von JAW, dessen Beat-CD etwas gegen einen gelungenen Auftritt einzuwenden hatte, nicht immer alles rund. Nichtsdestotrotz feierten alle Beteiligten eine große und friedliche Party.

Fotogalerie Tapefabrik Festival

Ob Edgar Wasser mit seinem humorvollen Vortag, Damion Davis, der inmitten des Publikums cypherte oder Prezident, der zwar in der kleinen, dafür aber umso intensiveren "Abstellkammer" spielte: die Liste der gelungenen Auftritte war lang.

Die Qual der Wahl
Das Line-Up stellte einen somit des Öfteren vor die Qual der Wahl, da gleichzeitig beide Bühnen bespielt wurden. So fragte Prezident sein Publikum, ob es denn "behindert" sei, weil es nicht der Show von Celo & Abdi beiwohne. Die Frankfurter Straßenkanten rasierten nämlich parallel dazu die Mainstage, wo sie vom Publikum euphorisch gefeiert wurden.

Für viele war der größte Höhepunkt aber sicherlich die große Cypher bestehend aus Audio88 & Yassin, Retrogott & Hulk Hodn, Hiob & Morlockk Dilemma und Sylabil Spill & Ecke Prenz. Die jeweiligen Duos hatten zwar nur eine Stagetime von rund 20 Minuten, aufgrund von diversen Kollabos kam es aber immer wieder zu Gastauftritten.

Creutzfeld & Jakob, Witten Untouchable ...

Den Abschluss machte die lebende Untergrund-Legende Lakmann One mit Flipstar als Creutzfeld & Jakob beziehungsweise mit Mess, Kareem und Rooq als Witten Untouchable. Das Publikum lichtete sich zwar bereits zusehends, dennoch überzeugte das Ruhrpott-Urgestein aufgrund seiner 15-jährigen Bühnenerfahrung und sorgte somit für einen würdigen Abschluss der vierten Tapefabrik-Auflage.

Review von Thomas Haas und David Maurer

Weiterlesen

laut.de-Porträt Celo & Abdi

"Hier in Frankfurt zählt dein Mundwerk. Ist das A und O, wichtiger als Kampfsport. Damit kannst du dich überall rausbringen", erklärt Abdi gegenüber …

laut.de-Porträt Prezident

"Zeit für'n Paradigmenwechsel, Whiskeyrap frisst Gesetze / von versifften Blechen mit verdreckten Fixbestecken / Hitzewellen kriechen rücksichtslos …

laut.de-Porträt J.A.W. (Freiburg)

"Geboren in Köln, zweitdickstes Kind in der Klinik / Doch für 4000 Gramm immer noch niedlich / Und ich wusste schon damals, dass die Welt scheiße ist …

laut.de-Porträt Huss & Hodn

Erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Als man in Rap-Deutschland etwa sieben Jahre nach dem Millennium und dem Platzen der Deutschrap-Blase …

laut.de-Porträt Morlockk Dilemma

Humor und gute Laune – was für die meisten Menschen untrennbar zusammen gehört, ist für Morlockk Dilemma beinahe ein Widerspruch. "Ich habe Spaß …

laut.de-Porträt Edgar Wasser

Er ist der deutsche Diktator, "bester Rapper der Welt", "Undenker" und sowieso "The Illest". Provokateur und scharfer Beobachter, Humorist und Freigeist …

laut.de-Porträt Creutzfeld Und Jakob

BSE bleibt ein brisantes Thema. Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bricht beim Menschen in der Regel erst ein paar Jahre nach dem Verzehr infizierten Rinderfleischs …

laut.de-Porträt Cr7z

Der in Sangerhausen geborene und in Berlin aufgewachsene Christoph Hess war schon immer eher der gedankenversunkene Typ. Als Kind widmet er seine Freizeit …

2 Kommentare