laut.de-Kritik
Zwei Mainstream-Welten treffen aufeinander.
Review von Eberhard DoblerPopmusik ist eine zutiefst subjektive Angelegenheit, ihre Bewertung um so mehr. Kein Wunder, dass allein schon der Plattentitel Diskussionen in der Redaktion auslöst. Hören wir hier tatsächlich "The Best Of Both Worlds"? Gut, R. Kelly mag als Chef im R'n'B-Ring noch durch gehen. Bei Jay-Zs künstlerischem Gewicht im Rap-Game gehen die Meinungen schon auseinander. Klar ist jedenfalls: zwei Mainstream-Welten treffen aufeinander.
Davon unabhängig sind R. Kelly und Jay-Z von der künstlerischen Qualität ihres gemeinsamen Outputs überzeugt. Und mit "The Best Of Both Worlds" gelingt ihnen eine intime Fusion von R'n'B und Hip Hop. Bereits beim bombastischen Opener verschmelzen die Vocals wie von selbst. R. Kelly und Jay-Z crossovern Black Music zwar nicht als Erste. In punkto Perfektion und Essenz dürfte das ein oder andere Stück aber (zumindest charttechnisch) schwer zu toppen sein. So setzt sich das poppige, auf einem Isley Brothers-Sample basierende "I't Ain't Personal" sofort im Ohr fest.
Dafür zeichnen in erster Linie die mit der richtigen Portion Melancholie ausgestatteten Vocals von R. Kelly verantwortlich - der Mann ist auf Hooklines geeicht. Oft legt er mehrere übereinander und gewinnt so ein "akustisches" Übergewicht. Soundtechnisch dominieren Funk/Latin-gefütterte Tunes und clubbige Hip Hop-Beats. "Green Light Feat. Beanie Sigel" wartet mit Rock-Lick auf, während Jay-Zs Raps die groovende Single "Honey" antreiben.
Auch wenn die Rhythmus-Collage von "Shake Ya Body Feat. Lil' Kim" aufhorchen lässt, ruhen sich die Protagonisten musikalisch eher auf ihren Lorbeeren aus, als zu überraschen. Hörgewohnheiten verändert diese Platte bestimmt nicht. Die Spitze der Charts dürfte also gesichert sein - alles andere empfände das Duo sowieso als Niederlage. Dennoch gibt es Schlimmeres als perfekte Produktionen, denen das Herzblut nicht abgeht.
1 Kommentar
Hab das letztens mal wieder rausgekramt und bin fast bei eingeschlafen. Da haben sich der Jiggaman und Mr. Penis nicht mit Ruhm bekleckert.