laut.de-Kritik
Licht und Schatten halten sich die Waage.
Review von Kai ButterweckEin halbes Jahr nach der Veröffentlichung des ersten Alternativ-Dramas "House Of Gold " schicken die Mannen um Frontmann Corey Taylor nun den abschließenden zweiten Teil ihres Konzept-Werks ins Rennen. Dieser beginnt drückend und melancholisch ("Red City"). Düstere Piano-Anschläge ebnen das Fundament auf dem sich Taylors markantes Organ ausbreitet wie ein tränengetränkter Hochfloorteppich. Schwere Tristesse quält sich aus den Boxen.
Das folgende "Black John" legt weitere Gewichte auf. Treibend wummert der finstere Alternative-Rocker vor sich her und präsentiert das Kollektiv erstmals als vollverstärkte Einheit. So richtig hängen bleiben will aber noch nichts. Wesentlich intensiver prescht da schon das anschließende "Sadist" nach vorne, ehe das Quartett auf "Peckinpah" endgültig die Handbremse löst und mit abgedämpften Rhythmen und energetischen Forward-Vibes das erste Ausrufezeichen des Albums setzt.
Das durch und durch böse "Stalemate" legt den stimmgewaltigen Frontmann in dicke Ketten, während sich auf "Gravesend" urplötzlich wieder Hoffnung breit macht. Corey Taylors Stimmspektrum ist schon beeindruckend. Eben noch wutschnaubend und brüllend wie ein Adult-Grüffelo, präsentiert sich der Slipknot-Kopf im nächsten Moment ohne mit der Wimper zu zucken als stadiontauglicher Allwetter-Shouter ("Gravesend", "'82").
Leider sorgt der wuchtige Background aber nur selten mit ähnlich facettenreichem Treiben für die passenden Eckpfeiler. Zu schwerfällig und stoisch verliert sich die fett produzierte Hintergrund-Wulst allzu oft in Moll-lastigen Allerwelts-Sphären.
Erst zum Ende hin glänzt der Vierer auf Songs wie dem flotten Arena-Sattelschlepper "Do Me A Favor" oder der epischen Power-Halbballade "The Conflagration" mit offener Instrumentierung und dem längst überfälligen Blick über den Tellerrand. Mit dem finalen Titeltrack lassen Stone Sour endgültig alle Leinen los und sorgen mit kraftvoller Basis und eingängiger Chorus-Arbeit für einen halbwegs versöhnlichen Abschluss. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man sich von den insgesamt 23 "House Of Gold & Bones"-Songs gut und gerne die Hälfte hätte sparen können. So hat man nun statt einem Knalleralbum zwei Scheiben mit reichlich Füllmaterial.
9 Kommentare
Mir persönlich gefällt das Album viel besser als House Of Gold Bones Part 1.
4/5
Gefällt mir auch besser als Part 1, weil irgendwie mehr hängen bleibt. Auch beim dritten Durchgang noch sehr geil! - 4 Sterne -
das album hat ne gute kritik und ne schlechte wertung seltsam
Hm ich hatte ja insgeheim gehofft, dass in Part 2 dann an "The last of the Real" angeknüpft wird und es ein wenig härter als beim Vorgänger zugeht. Aber wenn die Scheibe genauso gut ist wie die erste bin ich zufrieden.
Wenn ihr bei Vol I 3 Punkte vergebt, frage ich wie Vol II ernsthaft 2 Punkte bekommen kann.
Ich finde die 2. Scheibe auch einen Tick besser. Damit stehe ich ja offensichtlich nicht alleine da.
Ich bin zwar nicht der riesen Stone Sour Fan, aber das Album rockt auf jeden Fall.
Es ist abwechslungsreich, gut produziert und die meisten Lieder können wirklich was. Ich vergebe 4 Punkte.
Ich kann zwar noch keine 100%ige Meinung zur Platte abgeben, aber mir ist aufgefallen, dass viele Tracks vom Sound her Parallelen zu Part I haben. Irgendwie habe ich viele Melodie- und vor allem Gesangstrukturen seitens Corey schon auf dem ersten Teil gehört, was ich schade finde. Trotzdem ist der Ersteindruck gut.