laut.de-Kritik
Für Fans der kommerzielleren House-Musik.
Review von Martin TenschertDie Disco Boys sind nicht zuletzt wegen ihres eigenwilligen Auftretens inklusive Perücken und Porno-Brillen seit Jahren die Zielscheibe für Schmähreden seitens des Undergrounds. Man erinnere sîch an Tom Novys Raveline-Kolumne, in der er sich recht ausführlich zu den Herren Gordon und Raphael äußerte.
Was den Erfolg anbelangt, bilden die Hamburger die Speerspitze deutscher Housemusik. Sicher, ewige Gassenhauer wie "For You" dürften mittlerweile selbst den beiden Protagonisten zum Hals heraus hängen, aber mit ihren DJ-Gigs nutzen sie gleichzeitig auch Die Möglichkeit, kommerziell orientierten Fans die Anfänge und Wurzeln der Disco- und Housemusik näher zu bringen.
Handverlesene Vinyl-Schätze aus Detroit, Italo-Disco und Wave finden den Weg in die Ohren derer, die bisher nur die Mitgröl-Seite der Disco Boys kannten. So verhält es sich auch mit den "The Disco Boys"-Compilations, die mittlerweile bei der zwölften Ausgabe angekommen sind.
Drei CDs versammeln verschiedene Stile und Herangehensweisen an Tanzmusik. Die Papp-Box, in der die Discs einzeln in Sleeves wohnen, ist zudem hübsch anzuschauen. Die "Floorfiller"-CD featuret Künstler, die auf Chartkompatibilität abzielen und den Catwalk von Germany's Next Topmodel ihr Zuhause nennen. Cicada, Aura Dione und die Disco Jungs höchstselbst mit einigen netten Tracks und Remixen , z.B. für Rosenstolz. Leider auch die unsägliche Swedish House Mafia, die eher im Bereich Disco Noise anzusiedeln ist.
Interessanter ist die zweite CD, genannt "Secret Weapons". Sie enthält Klassiker wie "The Race" von Yello oder "Memories" von Michael Cassette im 90's Piano Mix. Und die Legende Farley Jackmaster Funk mit der Gude Laune-Hymne "Love Can't Turn Around". CD drei komplettiert den Reigen, sie bildet die Anfangsmomente einer Party und die Umbrüche zwischen Grooven hin zu Abgehen ab: Hammernewcomer David August mit seiner Ode an die Heimat, "Hamburg Is For Lovers" oder einer der ersten House Tracks überhaupt, nämlich M/A/R/R/S mit "Pump Up The Volume" geben sich die Ehre.
Nicht nur die Hände zum Himmel, sondern versatiler Musikgeschmack und eine Cliffhänger-Mentalität am Tellerrand: Das Konzept geht auch beim zwölften Mal auf.
7 Kommentare
Die zweite Hälfte hat ja wirklich seine Highlights und unsterbliche Klassiker mit dabei (A Split Second, M/A/R/R/S, ABC). Nur schade, das der Schmonz die guten Sachen wieder mal überkleistern muss.
Elektro Musik is bullshit und kommerzielle erst recht. 1 Stern imo
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
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gut dann gebe ich 5 punkte damit es wieder der bevor-vandole-es-sich-angehört-hat-wertung entspricht