laut.de-Kritik

So tolle, rotzige, rohe, aber trotzdem ganz liebe Gitarrenmusik.

Review von

Was ich da zu hören bekomme, ist wirklich beachtlich. Fetter Sound. Streckenweise Soundwände. Und eine weitläufige Stilvielfalt. Alles im Bereich Rock, wie es sich heute anscheinend gehört, wenn man in Anzügen rumläuft. Aber die immer wieder betonte Nähe zu den Strokes? Naja, die Strokes sind ruhiger, gradliniger, vielleicht auch ein bisschen smoother. Bei den Vines quietschen die Gitarren um einiges mehr, gefolgt von einem eher psychedelischen Riff à la Black Rebel Motorcycle Club. Oh, schon wieder eine, ähm, New Rock(?)-Band im Hype-Zirkus der Vergleiche. Ach, ein bisschen Gluecifer hör' ich auch noch.

Doch die Stimme ist hier eindeutig rauer, Craig Nicholls rotzt die Songs oft raus. Einige der Stücke (Highly Evolved, Outtathaway!) gehen eher im Zickzack nach vorne. Trotz des leicht wirren Songaufbaus verzetteln sie sich nicht. Außerdem sind ja auch butterweiche Lieder wie "Autumn Shade" oder "Country Yard" darunter. Und dann noch "Factory" mit Ska-Gitarren-Anleihen, dem gleich wieder ein Rock-Kracher erster Güte folgt.

Zum Ausklang noch zwei astreine Stücke. Wenn "Ain't No Room", ein Rocksong mit lupenreiner Melodie und Harmonien nicht ausgekoppelt wird, fress ich nen Besen. "1996" lullt einen noch mal richtig schön ein und lässt das Album dann trotz der Kreisch-Attacken angenehm ruhig ausklingen.

Ach ja: Die Band kommt nicht aus New York. Und auch nicht aus Schweden. Sie sind Australier.

Trackliste

  1. 1. Highly Evolved
  2. 2. Autumn Shade
  3. 3. Outtathaway!
  4. 4. Sunshinin'
  5. 5. Homesick
  6. 6. Get Free
  7. 7. Country Yard
  8. 8. Factory
  9. 9. In The Jungle
  10. 10. Mary Jane
  11. 11. Ain't No Room
  12. 12. 1969

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT The Vines

Craig Nicholls, Patrick Matthews und David Olliffe lernen sich 1995 auf ein und der selben Highschool in Sydney kennen und lieben. Bald jobben sie gemeinsam …

1 Kommentar

  • Vor 17 Jahren

    nichts gegen unseren gold member, aber ich frage mich bei welchen song er die nähe zu den strokes heraushört! the vines haben eindeutig die besseren lyrics und der sound ist eingängig und leider etwas poppiger als the strokes. aber alles in allem ist es eine hervoragende (rock) band, die hoffentlich noch ne menge alben produziert!