laut.de-Kritik
Die Kanadier versohlen Linkin Park den Arsch.
Review von Michael EdeleMit ihrem Debüt "Under Reprisal" haben Threat Signal vor drei Jahren eigentlich schon alles richtig gemacht. Die Mischung aus Härte, Technik und Melodien war absolut treffsicher, die Songs hatten Hand und Fuß, und die enge Verbindung zu Christian Olde Wolbers und Fear Factory war weiß Gott auch kein Fehler.
Potential war also von Anfang an vorhanden, doch irgendwie hat man sich untereinander wohl nicht immer verstanden, und außer Fronter Jon Howard ist mittlerweile keiner mehr vom Debütalbum mit dabei. Jons Mitwirken am Fear Factory-Ableger Arkaea ließ schon befürchten, dass sich die eigene Band des Kanadiers noch weiter in die FF-Ecke bewegen würde, doch diese Angst war unangebracht. Statt dessen konzentrieren sich die Jungs lieber auf eine satte Mischung aus Bands wie Lamb Of God, Soilwork und nach wie vor einem Schuss Meshuggah.
Das liegt wohl vor allem daran, dass hier tatsächlich mit zwei Gitarristen gearbeitet wird, und dass Drummer Norman Killeen die Stakkato-Sachen zwar auch drauf hat (wie man beispielsweise "United We Stand" unschwer anhört) ansonsten aber deutlich organischer spielt. An dem miesen, klinischen Drumsound ändert das leider auch nichts. Hat man sich aber daran mal gewöhnt, gibt es mit dem Opener "Afterlife", "Beyond Recognition" oder "Hate Machine" ein paar astreine Thrash-Nummern auf die Ohren, die im Chorus immer wieder auf ein paar großartige Melodien treffen.
Mit denen pimpen sie auch Tracks wie das etwas ruhigere "Another Source Of Light", oder "Through My Eyes" auf. Während die Gesangsmelodien meist sofort ins Ohr zischen, geht die Keyboardmelodie in Letztgenanntem allerdings kräftig auf die Eier. Hin und wieder erinnert manche Gesanglinie tatsächlich ein wenig an Linkin Park, doch spätestens mit der Strophe versohlen sie Chester Bennington und Co. wieder ordentlich den Arsch.
Mit den als coole Rocknummern beginnenden "The Beginning Of The End" oder "Revision" wandeln sie etwas auf den Spuren von Lamb Of God und kratzen mit "Severed" oder "In Repair" auch mal deutlich an den In Flames-Toren. Die erhoffte Steigerung ist "Vigilance" leider nicht geworden. Mit dem Vorgänger nimmt es die Scheibe aber locker auf.
8 Kommentare
Hört sich ganz gut an. Den drumsound find ich auch ok. Ist nicht unbedingt etwas, was für mich ausschlaggebend ist.
Die singstimme hört sich zum teil echt nach linkin park an. Zum glück gehts, wie der autor schon sagte, in der strophe ordentlich wieder zur sache
Knallt von vorne bis hinten. Die Jungs sind meiner Meinung nach deutlich besser als Lamb Of God oder Soilwork.
"Under Reprisal" finde ich nach wie vor richtig geil. "Vigilance" dagegen zündet bei mir einfach nicht. Da bleibt einfach nichts hängen...
Menschenskind, reg dich doch nicht so auf. Der autor hat lediglich geschrieben, dass sich die singstimme des sängers, eben wie die von Chester Bennington anhört, was sie ja auch tut.
Was ja zu keiner schelchteren wertung geführt hat, oder so...
Nein, das find ich auch durchaus angenehm aber die Bands befinden sich nun mal in anderen Genres und deswegen is so ne überschrift für ne review einfach unangebracht und vermittelt kaum inhalt. das man leser damit anzieht, hätte man auch anders erreichen können.
nun gut, weiter geht's
nunja, dass die band LP nicht den arsch versohlt ist klar...aber ich bin wie du sagst erst dadurch neugierig geworden. Indofern bin ich recht dankbar ^^