laut.de-Kritik
Räudiger Mischling aus Crust, Death'n'Roll und Hardcore.
Review von Michael EdeleMit dem typischen Seattle-Sound haben Trap Them nun wirklich nicht gemein. Viel eher könnte man die Jungs entweder in Skandinavien oder vielleicht noch in New Orleans verorten, denn die räudig-rotzige Mischung aus Crust, Death'n'Roll und Hardcore kommt mit brachialer Wucht aus den Speakern.
Trantütiger Grunge, wie er Seattle berühmt gemacht hat, könnte nicht weniger mit der Truppe zu tun haben. Trap Them haben sich einmal mehr die Produktion von Converge-Gitarrist Kurt Ballou gesichert, und der lässt "Darker Handcraft" dermaßen roh, dreckig und ungeschlacht daher ballern, dass man nach jedem Durchlauf die Klamotten wechseln und/oder duschen sollte.
Im Vergleich zu den ersten beiden Scheiben sind Trap Them eine Spur rockiger geworden, was vor allem in Songs wie dem straighten "The Facts" oder dem kurzen "Manic In The Grips" deutlich wird. Damit ist die Mischung aus Entombed und Nasum wohl nahezu perfekt vollzogen, denn auf der anderen Seite stehen Nummern wie "Saintpeelers" oder auch "Sovereign Through The Pines", die einen einfach nur wegballern.
Doch so derb einen die Scheibe auf den ersten Durchlauf auch erwischt und einfach nur an die Wand drückt - die Jungs können auch anders. "Evictionaries" und "Scars Align" sind bereits zwei schleppende, höllisch groovende Bastarde. Doch "Drag The Wounds Eternal" zeigt zum Ende hin ein gänzlich anderes Gesicht der Band. Auch wenn die stimmliche Limitierung von Fronter Ryan McKenney hier besonders auffällig ist.
1 Kommentar
das rad wird zwar nicht neu erfunden, aber der unaufhaltsame groove im harshen sound ist mir definitiv 4 punkte wert. hat herr edele sehr gut beschrieben, was man hier für eine hardcore + x mischung erwartet.