laut.de-Kritik
Per Spacerock in endlose Weiten.
Review von Amelie KöpplVon der Langlebigkeit harter belgischer Riffs konnte sich die Welt schon auf "Free Blank Shots" und "Lions, Liars, Guns & God" überzeugen. Mehr als drei Jahre später kehren Wallace Vanborn nun zurück und verpassen uns pünktlich zum Winteranfang düstere Riffs aus der Hochburg des Stoner Rocks, Rancho de la Luna.
Richtig gelesen. "The Orb We Absorb" unterliegt den Goldfingern von Chris Goss. er zeichnete unter anderem schon für hochkarätige Ergebnisse der Queens Of The Stone Age, Black Rebel Motorcycle Club und der Foo Fighters verantwortlich.
Im Vergleich zu den ersten beiden Platten der drei Belgier Clement, Vanborm und Hoof, liegt das neue Album daher schon zwangsläufig schwerer im Magen. Kaum mehr kurzweilige, moshige Riffs zwingen uns auf de Tanzfläche. Viel mehr baden Wallace Vanborn in intensiveren, düsteren Hymnen, deren einzige Lockerheit sich in Clements fast schon aufreizendem Gesang findet.
"Supply And The Damned" markiert den Auftakt nach einem kurzen Intro und gleichzeitig den ersten Schritt in die endlosen Weiten des Albums. "Skipping Loops" trumpft mit fast schon monumentalen Riffs auf. "A Bee And A Buzz" beginnt rabiat, besticht dann aber mit elegantem Tempowechsel und ausdrucksstarkem Gesang. "Devolution" stolziert mit einer gewissen Sexyness durch lässige Hintergrund-Woo-hoos und treibende Becken.
Vor allem bei "Revealers", "Vampires (Big Drain)" oder "Wizard Casts Blizzard" sprudelt die Spielfreude der Belgier über, die sich ohnehin in jeder bisher veröffentlichten Platte neu zu erfinden scheinen. Mit dem neuen Sound, der mindestens drei Albumdurchläufe braucht, um sich in seiner vollen Schönheit zu entfalten, driften die Songs immer mehr ins Spacerockige ab. Aber keine Angst: Laute Gitarren, die tonnenschwer aufs Gemüt drucken, bleiben nach wie vor Wallace Vanborns Spezialität.
Diesmal knallen sie uns jedoch ein Album vor die Füße, das vor Kreativität überzulaufen droht und gleichzeitig bisher den anspruchsvollen Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens markiert.
3 Kommentare
Ja. Ja, schon ne sehr schöne Platte. Und die Herren machen auch live ziemlich Spaß!
Habs mir zusammen mit dem ähnlich guten vorigen Album zugelegt und kann der Rezension nur beipflichten. Äußerst feine Band diese Belgier
Wahnsinns-Album!!!Auch nach mehrmaligem Hören überwältigt das erstaunliche soundspektrum.Kaum zu (er-) fassen...