laut.de-Kritik
Hier wird geknüppelt bis die Schwarte kracht.
Review von Michael EdeleMan sollte ja eigentlich einen großen Bogen um Verallgemeinerungen machen, aber die Finnen sind doch echt durch die Bank alle bekloppt. Dass ... And Oceans da keine Ausnahme bilden, machen ja schon Pseudonyme wie "Q", "T" und "Anti" deutlich. Da aber jeder auch auf jeder Scheibe wieder anders heißt, kann ich beim besten Willen nicht sagen, ob das jetzt schon wieder andere Musiker sind, oder immer noch dieselben.
Auch schon auf A.M.G.O.D. konnte man die Hirnies nicht in irgendeine Richtung einordnen und so verhält es sich auch mit "Cypher". Was hat sich also verändert? Um es kurz zu machen: Alles! Vom Black Metal alter Tage ist eigentlich nichts mehr geblieben, nur die mit unter recht seltsamen tönenden Keyboards sind nach wie vor vorhanden und bei "Opaque: The Morning I Woke Up Dead: Today Is The Day" kommt sogar mal ein Blastspeed Part durch, wie auch bei "Voyage: Lost Between Horizons: Eaten By The Distance" wird geknüppelt bis die Schwarte kracht. Trotzdem bin ich nicht bereit, hier von konventionellem Metal zu sprechen. Das Zeug ist einfach zu abgedreht.
Oft hat es aber auch den Anschein, als habe man die freie Zeit im Abyss Studio genutzt, um sich die Songs der neuen Pain Scheibe von Peter Tägtgren reingehört. Da man wieder mit Tommy Tätgren aufgenommen hat, ist das gar nicht mal unwahrscheinlich, dass man den einen oder anderen Ton mal mitbekommen hat. Hier jetzt aber von Nachahmung zu sprechen, würde "Cypher" nie und nimmer gerecht.
Jeder Song scheint von einer anderen Band eingespielt zu sein, trotzdem klingt hier nichts wirr oder konfus, sondern macht einfach nur Spaß. Ausflüge ins Dark Wave/EBM Gefilde werden immer häufiger, es ist aber die Abwechslung, die jeden Track aufs Neue interessant macht.
Auf's Auge geb ich den Jungs aber trotzdem eine, wenn sie es bis zur nächsten Scheibe nicht geschafft haben, sich anständige Songtitel auszudenken, oder sich auf einen einzigen zu einigen. Kann doch nicht so schwer sein.
1 Kommentar
Großartiges Album! Gerade eben zum ersten Mal seit Jahren wieder ausgegraben. Einfach gut - Und bekloppt.