laut.de-Kritik
Nostalgie pur, nur ohne dämliche Fäkal- und Splattertexte.
Review von Michael EdeleHossa, was rumpelt denn da ums Eck? "Through The Cracks Of Death" ist zwar schon Album Nr. 4 der Band um die beiden Ex-Autopsy Recken Chris Reifert (dr, voc) und Danny Coralles (g), aber das Label entblödet sich dennoch nicht, immer noch mit diesem Namen hausieren zu gehen. Wie auch immer ...
Wer Autopsy damals nicht mochte, wird auch bei Abscess nicht gerade in Jubelstürme ausbrechen. Ein großes Manko, das bei Autopsy immer (zu Recht) bemängelt wurde, war der miese Sound der Scheiben. Davon kann bei "TTCOD" keine Rede mehr sein. Die Klampfen sind ziemlich fett, vielleicht etwas verwaschen, und die Drums bollern gut durch die Lauscher. Somit ist eigentlich alles vorhanden, was man von einer soliden Death Metal-Scheibe erwarten kann.
Im Unterschied zu früheren Werken suhlt man sich hier nicht mehr in ganz derben Grindcore-Gefilden sondern tendiert eher in Richtung Thrash. Und auch die selten dämlichen Fäkal- und Splattertexte scheinen der Vergangenheit anzugehören. Die häufigen Tempowechsel zwischen schnellen und langsamen Parts haben die Herren beibehalten. Ist zwar bei weitem nichts Neues, aber für mich klingt da doch ein gutes Stück Nostalgie mit, denn die Autopsy-Scheibe war damals einer meiner ersten Death Metal-Errungenschaften und steht immer noch brav bei mir im Schrank.
Wer also auf soliden und von irgendwelchen (unnötigen) technischen Spielereien geschrubbten Death Metal steht, der macht mit der neuen Abscess bestimmt nichts falsch. Nostalgie pur eben.
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