laut.de-Kritik
Kurz angezählt, dann gibts den Knüppel aus dem Sack.
Review von Michael EdeleEines kann man Aeon bestimmt nicht vorwerfen: Dass sie lange um den heißen Brei herumreden. So zusagen kurz angezählt, und dann gibt's Knüppel aus dem Sack und drauf auf die Rübe. Die Schweden lassen auf "Rise To Dominate" wirklich nichts anbrennen, sondern reißen eine Highspeed-Granate nach der anderen runter.
Wer bei Schweden gleich wieder an melodischen Death Metal der Marke Dark Tranquillity oder In Flames denkt, liegt total daneben. Denn Aeon orientieren sich weitgehend an amerikanischen Kollegen wie Cannibal Corpse oder Monstrosity, vergessen dabei aber nicht Old School-Wurzeln à la Entombed oder Unleashed. So wechseln sich innerhalb der Songs technische Spielereien und massive Grooveparts ab und sorgen für reichlich Abwechslung.
Zusätzliche Unterhaltung bringen Fronter Tommy Dahlströms Texte. Der hustet einem die meiste Zeit irgendwas von Satan und ähnlich bösen Buben vor. Das regt zwar eher zum Grinsen als zum Fürchten an, hat aber Unterhaltungswert. Vor allem weil der Mann über ordentlich Fett auf der Lunge verfügt und sowohl eingängigere Sachen wie "Spreading Their Disease" oder "Caressed By The Holy Man" als auch deutlich breaklastigere Songs, etwa das rasend schnelle "Living Sin", das kurze, knackige "Hate Them" oder "Godless" mit der notwendigen Aggression versorgt.
Schleppende Passagen, wie sie in "You Pray To Nothing" vorkommen, sind selten, was aber keinesfalls negativ ins Gewicht fällt. Damit haben sich die Kollegen von Impious zu "Hellucinate"-Zeiten schließlich auch nicht aufgehalten.
Dass die Songs mit ordentlich Power aus den Boxen rauschen, dafür sorgte Dan Swanö (Bloodbath/Nightingale). Dessen Handschrift kommt fett, aber doch differenziert genug, um die Gitarrenarbeit von Daniel Dlimi und Zeb Nilsson zu würdigen.
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