laut.de-Kritik
Geniale Melodien, wohin das Ohr auch hört!
Review von Stefan FriedrichEs gibt eine Handvoll Bands, die können einfach nichts mehr falsch machen. Sie müssen sich und der Welt nichts mehr beweisen und schütteln ganz locker mal ein Dutzend gute Songs aus dem Ärmel. Aerosmith sind eine dieser Bands. Denn ob man die Mannen um Steven Tyler mag oder nicht - die Qualität ihrer Songs ist meist über jeden Zweifel erhaben.
"Just Push Play" ist so ungefähr das zwanzigste Album der Bostoner und auch im neuen Jahrtausend hat sich am Soundkostüm Aerosmith's nichts verändert. Der fette Gitarrensound dominiert und Tyler singt, schreit und krächzt sich in gewohnter Manier durch's Programm. Vom ersten Moment an weiß man, was die Stunde geschlagen hat - "Beyond Beautiful" ist ein guter Einstieg für das Album. Erster Höhepunkt dann die Vorab-Single "Jaded", welche sich aerosmith-typisch im Ohr fest beißt. Ähnlich das folgende "Fly Away From Here", eine dieser typischen Breitbandballaden, die trotz allem Pomp nie in Bon Jovi-Gefilde abrutschen. Dementsprechend großartig geht's weiter, mal bluesig angehaucht ("Trip Hoppin"), mal lässt man den Rocker raushängen ("Outta Your Head").
Doch all diesen Songs ist eins gemeinsam - geniale Melodien, wohin das Ohr auch hört. "Light Inside" beginnt zwar mit etwas moderneren, fast technoiden Beats, aber nur um nach wenigen Augenblicken in den typischen Aerosmith-Sound zu kippen. Fast am Ende steht das phantastische "Avant Garden", welches gute Chancen hat, die nächste Single zu werden.
Aerosmith haben es auch im dritten Jahrtausend geschafft, sich selbst treu zu bleiben und wieder ein Album mit der gewohnt hohen Qualität abgeliefert. Ein Ende ist nicht in Sicht und wenn die Jungs so weitermachen, überleben sie uns noch alle.
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