laut.de-Kritik
Strokes-Gitarrist auf Solopfaden.
Review von Martina KellnerAlbert Hammond Jr., Sprössling des siebziger Jahre Singer-Songwriters Albert Hammond ("It Never Rains In Southern California") und Gitarrist der New Yorker Band The Strokes, macht auch solo eine gute Figur. Mit seinem Album "Yours To Keep" knüpft er sowohl an vorherige Banderfahrungen als auch an die Songs und Texte des berühmten Vaters an.
"Yours To Keep" ist durch und durch eine wunderschöne, melodische Pop-Rock-Platte. Wohlklingende, sanfte Folk-Pop-Balladen finden sich auf dem Solodebüt Hammonds ebenso wieder wie eingängige, fast schon hypnotisch wirkende Garage-Rock-Songs. Kurz gefasst ist "Yours To Keep" eine Mischung aus väterlichen Schmusesongs, gepaart mit Rocknummern Marke Strokes plus erstaunlichem Gespür für eingängige Melodien und herzerweichende Texte. Damit verweist Albert Jr. eindeutig auf seine musikalischen Wurzeln und zeigt, dass er ähnliche Songwriter-Qualitäten wie der weltbekannte Vater hat, dessen Feder zahlreiche Evergreens entsprangen.
"Cartoon Music For Super Heroes" ist gleich ein höchst einlullender Song, Kategorie "Lullaby", der zum Träumen nicht nur anregt, sondern geradewegs auffordert und mit zuckersüßen Glocken- und Triangelklängen besticht. Im Anschluss daran hören wir "In Transit", eine rockige Gitarrenpop-Nummer – vertraute Strokes-Melodien werden da in Erinnerung gerufen. Hammond schrieb den Song bereits 2001, damals wurde er unter dem Titel "By The Way" für ein Video der New Yorker Indie-Band genutzt, für sein Soloalbum überarbeitete er diesen nochmals. Auch der melodische Rocksong "Everyone Gets A Star" wurde ehemals für die Strokes komponiert, genauso wie "Bright Young Thing" mit seinen dynamisch-verspielten Gitarrensounds.
"Blue Skies" ist ein melancholischer Schmachtsong, mit dem Hammond seine Songwriter-, aber auch seine Gesangsqualitäten unter Beweis stellt. Seine wehmütige, leicht kratzige Stimme verleiht dem Song Tiefe und Ausdruckskraft. Spätestens bei "Back To The 101" sind die Strokes-Parallelen nicht mehr zu verkennen, erinnert der Song doch stark an "12:51". "Call An Ambulance" besticht erneut mit schwermütigen Textpassagen, verpackt in flockig, seichte Gitarrenklänge. "Scared" und "Holiday" führen diese Tradition fort. "Hard To Live (In The City)" kündet Trauer und Wehmut bereits im Titel an, klingt dafür aber um so beschwingter mit einem Trompetensolo, aus.
Insgesamt erinnert Hammonds "Yours To Keep" stark an die Musik seiner Band The Strokes. Allzu sehr verwundert dies jedoch nicht, schließlich war Buddy und Sänger Julian Casablanca auch mit von der Partie und unterstützte das Soloprojekt seines Gitarristen tatkräftig. Die Kollegen, Bassist Josh Lattanzi und Drummer Matt Romano, hielten als Bandbesetzung her, Hammond spielte Gitarre, schrieb die Songs und sang sie. Bei so viel Strokes-Input überraschen musikalische Ähnlichkeiten nicht wirklich.
Dennoch sind Hammonds Songs keinesfalls bloße Plagiate – sein Album besticht mit frischeren und dynamischeren Tracks, die alles in allem glatter und melodischer klingen als der Garage-Rock-Sound der New Yorker Indie-Band. Der Gesang erinnert an Keane ("In Transit"), die Melodien an The Shins oder The Horror The Horror. Weitere musikalische Unterstützung leisteten Ben Kweller und Sean Lennon – auch hier hört man deutliche Parallelen heraus.
Mit seinem Solowerk "Yours To Keep" beweist Albert Jr., dass er neben dem Gitarrespielen auch ein beachtenswertes Gespür für wehmütig schöne Lyrics und eingängige Melodien hat. Und dass er sicher ein mindestens ebenso guter Songschreiber wie Freund und Partner Julian Casablanca ist.
36 Kommentare
War ganz geschockt das es hierfür noch gar keinen review gab...
Tracklist:
1. Cartoon music for superheroes
2. In transit
3. Everyone gets a star
4. Bright young thing
5. Blue skies
6. 101
7. Call an ambulance
8. Scared
9. Holiday
10. Hard to live in the city
Bei mir ists's gestern von Amazon hereingeflattert, und mich gleich vom Stuhl gehauen! Das der Hammond bei den Strokes nicht singt, nix gegen Julian Casablancas (ist immer noch der gott schlechthin), aber das Albert Hammond Jr. dann doch so gut singen kann hät ich nicht für möglich gehalten xD
Insgesamt ein richtig gelungenes Album, wie ich finde, bei dem "101", "Bright young thing", "Everyone gets a star"......einfach alle lieder einfach nur heraus stechen^^
so weit abgelegen möchte ich auch mal wohnen...das es der postmann mit dem amazon-päckchen erst sonntags zu meinem haus schaffen würde
muss aber wahrhaft ziemlich weit abgelegen sein. lichtjahre sozusagen. weil: http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/h/…
ich hab das zitat jetzt nicht parat (ha ha!), aber an ulmens seite fandest du sie ziemlich "adrett".
sie ist zumindest nicht dumm...
redet gerne und viel...
streitsüchtig.
sowas könnte passen
aber sie fickt typen mit weizenbier-mauldampf!