laut.de-Kritik
Ja, es gibt ihn noch, den echten, ehrlichen Punkrock.
Review von Hagen WäscheJa, es gibt ihn noch, den Punkrock. Nicht die Bubblegum-Version à la Offspring oder Green Day. Nein, echten, ehrlichen Punkrock von American Steel aus Oakland, California. Melodiös und kraftvoll kommt ihre dritte Scheibe "Jagged Thoughts" daher.
Geradlinige Songs, die abwechlungsreich sind und nicht nur Vollgas fahren. Die Produktion ist so, wie es der Punk verlangt: Roh und einfach. Hier ist nichts glattgebügelt oder reingeschnitten. Sänger Ruari klingt etwas heiser, findet aber immer den Ton, der den Stücken eine besondere Note gibt. Mit Unterstütztung von Ryan (g) und John (b) bringen die Jungs auch mehrstimmige Harmonien, wie sie seit Bad Religion jeder kennt, deshalb aber noch lange nicht beherrscht. Sogar den ein oder anderen Ausflug in den karribischen Sound weiß das Quartett in seinen Stil einzubringen. So wechseln sich ruhigere Stücke, wie Maria mit geraden Einbahnstraßen-Nummern wie "There's a new life" in schöner Regelmäßigkeit ab.
Gute Laune ist bei dieser Combo allerdings weniger angesagt, wenn man den Texten glauben darf. Die Bandbreite der Lyrics liegt irgendwo zwischen depressiver Melancholie und aggressivem Wutausbruch. Aber wer braucht schon Schönwettermalerei. Die Punkrocker unter euch sollten sich die Platte jedenfalls nicht entgehen lassen.
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