laut.de-Kritik
Leichtfüßiger World Pop, inspiriert von Manu Chao.
Review von Kai KoppSpätestens mit Manu Chao erreicht der eigenwillige World-Pop-Mix namens Mestizo auch in Deutschland ein großes Publikum. Sein 2001er Album "Proxima Estacion: Esperanza" tritt eine Weltmusikwelle los, die auch auf die großen Festivals überschwappt. Amparanoia, die Band von Amparo Sánchez, schwimmt im selben Fluss, wenn auch auf einem anderen Boot.
Amparo Sánchez gehört zu den schillernden Persönlichkeiten der spanischen Musikszene und erhält von den dort Eingeborenen nicht zu Unrecht den Titel 'Königin des World Pop'. Mit "Enchilao" (einem Wortspiel aus Chili und Chill Out) legt sie bereits ihr viertes Album vor. Es wird also Zeit, sie auch außerhalb ihres Mutterlandes gebührend wahrzunehmen. Wer mit kubanischem Son, spanischem Falmenco, katalanischer Rumba (!), jamaikanischem Reggae und lateinamerikanischem Salsa etwas anfangen kann, wird mit "Enchilao" glücklich werden.
Umhüllt vom (nicht zu) modernen Electro-Mantel präsentiert sich Frau Sánchez als innovative und stilsichere Songschreiberin, die dem teutonischen Traumsommer trittsicher die musikalische Krone aufsetzt. 54 Minuten voller leichtfüßiger Hör- und Tanzsongs kredenzt sie ihrem Publikum jetzt auf CD, ab Oktober auch live. Nachdem sie im Mai 2003 ihr Debüt auf deutschen Clubbühnen in restlos ausverkauften Locations erfolgreich absolvierte, plant sie für Oktober/November eine ausgedehnte Tournee durch deutsche Lande.
"Manu Chao ist der Mensch, der mich am meisten inspiriert und mir einen Weg für Amparanoia aufgezeigt hat" gibt sie unverblümt zu. Immerhin verbringt Amparo Mitte der 90er in Madrid eine intensive gemeinsame Zeit mit dem Ausnahmekünstler. Viele Nächte verbringen die beiden in den örtlichen Clubs, geben Konzerte und tauschen Ideen aus.
Als sie wenig später ihr eigenes Debütalbum "El Poder De Machin" (Machin ist ein in Spanien beliebter kubanischer Bolero-Sänger) veröffentlicht, überzeugt ihr Stilmix auf Anhieb. Auf dem Album befindet sich mit "Buen Rollito" auch eine Gemeinschaftsarbeit mit Manu Chao, die unter dem Titel "Welcome To Tijuana" auch auf dessen Album auftaucht.
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