laut.de-Kritik
Fiedeln und Gniedeln, was das Zeug hält.
Review von Michael Edele"Convince Or Confuse"? Nun, ich würde mal sagen, mit ihrer neuen Scheibe schaffen Astro Zombies beides gleichzeitig. Zwar setzen sie den gewohnten Wirrwarr aus Psychobilly, Surf, Punk und allem, was ihnen sonst noch einfällt, vor, doch überzeugend bleiben die Franzosen damit allemal.
Nicht nur bei sonnigem Wetter sorgen Astro Zombies für ausgesprochen gute Laune. Da kommen Abgeh-Nummern wie der Opener "Mr. Hurricane", "Thai Paradise", "Changes" oder "Women I Know" gerade recht, um Stimmung zu verbreiten. Allerdings gibt es deutlich mehr Songs, die diesen Zweck erfüllen. Ganz vorne mit dabei ist beispielsweise das flott abgehende Psychobilly-Duett "Hey Gyp", bei dem The Creepshow-Sängerin Sarah Blackwood aushilft.
Auch nicht zu verachten sind die äußerst gelungene Coverversion des Cher und Nancy Sinatra-Klassikers "Bang Bang" oder das jazzige und locker swingende "Reality Junky", das durch den tiefen Sprechgesang nur noch cooler und relaxter wirkt.
Während "Waiting" stark in Richtung The Clash tendiert, gibt es mit "Psycho Bitch Party" eine sleazige, akustische Surf-Nummer, wie sie The Meteors quasi auf jedem ihrer Alben haben. Eine Surf-Gitarre, wie man sie vom "Pulp Fiction"-Sundtrack her kennt, ein paar Spoken Word-Samples aus diversen, alten Streifen - fertig.
Verrückter wird es mit leichtem Cello-Einsatz, spanischem Flair und diversen wirklich irren Geigensoli in "Margarita". "Fiddling And Picking" liefert hingegen genau das, was der Titel sagt. Es wird gefiedelt und gegniedelt, was das Zeug hält: 'ne ganz witzige Country-Nummer im typischen Hinterwäldlertakt.
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