laut.de-Kritik
Starker Death/Doom Metal vom finnischen Allstar-Projekt.
Review von Michael EdeleNachdem das finnische Allstar-Projekt, bestehend aus (ehemaligen) Musikern von Amorphis, Swallow The Sun, Moonsorrow und Waltari Ende letzten Jahres in Form der EP "Our Twilight" bereits einen Vorgeschmack abgeliefert hatte, machen sie nun mit "Curse Of The Red River" Nägel mit Köpfen.
Wer durch die EP schon auf den Geschmack gekommen ist, darf sich die Serviette gleich wieder umlegen und zu Messer und Gabel greifen, denn die neuen Songs schlagen definitiv in dieselbe Kerbe. Soll heißen, es werden atmosphärische Songs mit warmen, gern auch melancholischen Melodien geliefert, zu denen Swallow The Sun-Fronter Mikko Kotamäki seine markanten Growls genauso liefert wie ein paar überragende, klare Gesangslinien.
Allein der eröffnenden Titeltrack ist schon ein Paradebeispiel des gerade Beschriebenen. Dabei tauchen im ausklingenden Soloteil sogar mal ein paar Querflöten auf. Die Vergleiche mit früheren Amorphis bleiben - was das Melodieverständnis angeht - kaum aus, wobei Barren Earth von der Instrumentierung her kaum folkig zur Sache gehen. Dafür sind diverse 70's Klänge immer gegenwertig, wie im Titeltrack der EP oder auch in Sachen wie "The Ritual Of Dawn" oder "Cold Earth Chamber".
Während die filigrane Gitarrenarbeit von Sami Yli-Sirniö bei Kreator neben Milles Brachialarbeit immer besonders heraus sticht, ist es bei Barren Earth nur schwer zu unterscheiden, welcher der beiden Gitarristen seinem Instrument gerade wieder großartige Melodien entlockt.
Allerdings geht es auf "Curse Of The Red River" auch gern mal zur Sache. Kontraste wie heftiges Geballer, das wie in "Flicker" urplötzlich in eine wunderschöne, ruhige Melodie umbricht, sind für die Finnen fast schon eine Selbstverständlichkeit.
Fans von skandinavischem Death/Doom Metal haben diese Wochen jedenfalls die Qual der Wahl, denn neben Barren Earth legen auch Black Sun Aeon und die Italiener von The Foreshadowing starke Alben vor, die all in ähnlichen Gewässern schippern.
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