laut.de-Kritik
Die Jaxxer wissen weder wo sie sind, noch wo sie hin wollen.
Review von Daniel Straub"Kish Kash", das klingt irgendwie nach allerlei, nach "ich weiß nicht so recht, was ich will", mit einem Wort nach Eintopf. Genau den servieren die beiden Jaxxer Simon Ratcliffe und Felix Burton auch mit ihrem neuen Album wieder. In einen Topf schmeißen sie die üblichen Ingredienzien elektronischer Tanzmusik, angereichert mit einem Schuss Latin, einer Messerspitze Hip Hop und allem, was den beiden Köchen sonst noch zwischen die flinken Finger kam.
Alles, das heißt im Falle von "Kish Kash" vor allem sieben verschiedene Gastsänger. Vom achtjährigen Kind bis zum 65 Lenze jung gebliebenen Opa reicht die Altersspanne der Basement Jaxx-Vocalisten. Darunter finden sich durchaus illustre Namen. Lisa Kekaula von den Bellrays eröffnet das Album mit "Good Luck", New Wave-Ikone Siouxsie Sioux leiht dem Titeltrack "Kish Kash" ihre Stimme, und Ex-N Sync-Mitglied JC Chasez darf bei "Plug It In" ans Mikro. Hinzu kommen der Kindersänger Dizzie Rascal und sein auf der Altersskala am anderen Ende angesiedelter Gegenpart Totlyn Jackson.
Was all die großen und kleinen Namen jedoch nicht schaffen, ist "Kish Kash" ein Profil zu geben. Allzu bunt wirkt der musikalische Flickenteppich. Und das nicht nur auf der gesanglichen Ebene. Auch wollen die Arrangements zu viel in einen Song packen. Da hüpfen auf "Plug It In" zu Anfangs die Electro-Grooves aus den Boxen, ergänzt durch R 'n' B-Gesangspassagen, die kurz darauf im druckvoll geshouteten Refrain aufgehen. Schwere Gitarrenchords unterstreichen den Anspruch, hier etwas ganz Hartes abzuliefern. Weiter geht's mit gebrochenen Beats, bevor ein Break zum Verschnaufen einlädt, und schließlich eine ganz neue Melodie in der Strophe aufscheint.
So spielen sich Basement Jaxx durch die gesamte Platte. Wissen weder wo sie sind, noch wo sie hin wollen. Ok, das ist eben ihr Style. Den großen Schritt nach vorne, wie das Presseinfo vollmundig zu wissen glaubt, machen Basement Jaxx mit "Kish Kash" sicherlich nicht. Auch wenn sie noch so viele Gastsänger verpflichten, so kommt es letztendlich auf die Substanz an. Und die lässt bei "Kish Kash" zu wünschen übrig.
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