laut.de-Kritik
Drei Leute reichen, um ordentlich Lärm zu machen.
Review von Mathias MöllerDer Berliner Dreier Beach veröffentlicht mit "Play It To Death" sein zweites Album und startet als neuestes Mitglied der Sinnbus-Familie durch. Charmant unsauber produzierter Lo-Fi Indierock tönt uns in zehn verschiedenen Ausfertigungen entgegen.
In ihrer massigen, mitunter fast schwerfällig klingenden Art zu spielen, erinnern Beach ein wenig an 31 Knots, dann wiederum schleichen sich Harmonien à la Robocop Kraus ein. An anderer Stelle wiederum klingts derbe nach Steve Albinis Shellac ("Glass Container").
Wie am Ende von "Pray Or Pay" hangeln sich Beach immer wieder am Abgrund zum Noise-Ausbruch entlang, Schwere Gitarren, ein trocken schnalzender Bass und rhythmisch vertrackte Drums machen Beach zu einem durchaus anspruchsvollen Hörerlebnis: "At first it was heaven then it was hell!"
Anspruchsvoll heißt im Falle von Beach, dass "Play It To Death" eher keine leichte Kost darstellt. Ein paar Durchgänge muss man dem Silberling schon gewähren, dann setzen sich Nummern wie das getragen eingesungene "Decode" im Gehörgang fest.
Die Stimme von Sänger Björn kontrastiert sich hier schön mit seiner bratzenden Gitarre. An anderer Stelle schweigt der Frontmann. Das atmosphärisch dichte "Subtalk" zu Beginn der zweiten Hälfte bereitet den Hörer bereits auf den Endspurt vor und so erscheint "Momo Cries" noch mächtiger.
Beach ist mit "Play It To Death" ein interessantes, nicht immer leicht zugängliches Album gelungen, dass freundlich daran erinnert, dass es nicht mehr als drei Leute braucht, um ordentlich Lärm zu produzieren.
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