laut.de-Kritik
Sängerin Magali hält die Platte über dem Durchschnitt.
Review von Michael EdeleÄh, das Soloprojekt eines Drummers? Kann das gut gehen? Ja klar, immerhin haben Mike Terrana oder Thomen Stauch (Ex-Blind Guardian) schon bewiesen, dass auch die Schlagwerker eine anständige Solonummer aufs Parkett legen können. Außerdem hat sich Uli Kusch nicht auf ihm unbekanntes Terrain gewagt, sondern macht mit Beautiful Sin weitgehend da weiter, wo er mit Masterplan schon eindeutige Duftmarken setzte.
Mit seinem Masterplan-Kollegen Axel Mackenrott (Keyboards) und den beiden Pagan's Mind-Jungs Jorn Viggo (Gitarre) und Steinar Krokmo (Bass) hat er nicht nur drei renommierte Musiker in der Hinterhand, sondern mit Sängerin Magali Luyten auch eine ganz hervorragende Sängerin an seiner Seite. Diese sammelt schon allein dadurch Punkte, dass sie nicht den typischen Opernliesel-Sopran trällert, sondern durch eine kraftvolle, mittlere Stimmlage überzeugt.
Ähnlich gelagert wie die Frontdamen von Left Hand Solution oder Autumn, verfügt Magali über ein sehr rockiges Timbre, das den Songs ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Der Opener "Lost" ist jedenfalls ein gelungener Einstieg, bei dem die Belgierin zeigen kann, was sie drauf hat. Daran schließt sich "This Is Not The Original Dream" nahtlos an und findet in dem - trotz Akustikgitarren - recht rockigen, wenn auch für meinen Geschmack zu konventionellen "Take Me Home" eine anständige Weiterführung.
Obwohl vor allem Magali mit ihrer Stimme sämtliche Tracks über dem Durchschnitt hält, sind einige Kompositionen doch eher Mittelmaß als Klassiker. So ist "The Spark Of Ignition" doch ein Pfund zu schmalzig, pathetisch und theatralisch. Eher was für Helden in Strumpfhosen, denn welche in Jeans und Leder. Auch die Ballade "Closer To My Heart" ist leider nicht ganz so fesselnd und ergreifend, wie man das hätte erwarten können, und die Captain Future-Sounds in "Brace For Impact "sind wohl Geschmacksache.
Überraschend modern und heftig ertönt da eine Nummer wie "Give Up Once For All" oder das treibende "Metalwaves", bei denen die Sängerin alles aus ihrer Stimme rausholt. Warum sie die Scheibe aber mit dem eher belanglosen Instrumental "The Beautiful Sin" ausklingen lassen, fällt wohl eher unter die X-Akten.
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