laut.de-Kritik

An ihrem Goldkehlchen-Talent ist nicht zu rütteln.

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Die erste Singleauskopplung "Deja Vu" läuft ja bereits auf diversen Musikkanälen rauf und runter und platzierte sich auch gleich in den amerikanischen Billboard Charts in den vorderen Rängen. Aufmerksamkeit erlangte dieses Video vor allem dadurch, dass sich Beyoncés Fans bei ihrem Plattenlabel Columbia Records darüber beschwerten. Sie bemängelten Knowles Outfit und die Liebesszenen mit Jay-Z und forderten deshalb einen Re-Shot - dabei hat die Sängerin doch "female empowerment" als Leitmotiv dieser Scheibe ausgegeben.

Produzent von "B-Day" war jedoch nicht etwa Def-Jam Präsident und Langzeit-Lover Jay-Z., sondern ihr Vater Matthew Knowles, der schon bei Destiny's Child die Fäden zog und auch bereits als Executive Producer bei D-12s Bizarres "Handicap Circus" von 2005 aufgefallen war.

Die zweite Single "Ring The Alarm" erinnert mit seinem Sirenen-Beat stark an Busta Bus' Megahit "Touch It", was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass dieser Hit von Swiss Beatz produziert ist. Inhaltlich ist dieser Track die Aufforderung an alle Personen weiblichen Geschlechts, sich nichts von den Männern gefallen zu lassen und rechtzeitig die Notbremse zu ziehen.

Neben Swizz Beatz haben die Producer Rodney Jerkins, Rich Harrison und Sean Garret weitere Beats verbrochen. Jay-Z selbst ist, nachdem er bereits zwei Duette mit Beyoncé aufgenommen hat ("Bonnie And Clyde 03" und "Crazy In Love", beide 2003) neben "Deja Vu" noch auf dem Song "Upgrade U" vertreten. Der Swingtrack "Suga Mama", erinnert ein bisschen an Beyonces Hit "Work It Out" für den dritten Teil der Austin-Powers-Reihe "Austin Powers in Goldständer", in dem sie die Rolle der Foxxy Cleopatra übernahm. "Kitty Kat" ist von Pharrell Williams produziert, der seine Beats hier ebenso wenig verleugnen kann wie in "Green Light", das beattechnisch wie N.E.R.D.s "Rockstar (Poser)" oder "Lapdance" klingt.

Als abschließendes Schmankerl für die Fans dient der Bonustrack "Check On It" featuring US-Rapper Slim Thug und Bun B (ebenfalls ein Swiss Beatz-Hammer) - ein Song, der als Titelmelodie für den Anfang 2006 erscheinenden Film "Der rosarote Panther" mit Steve Martin, Kevin Kline und Jean Reno und natürlich mit der Madame B. selbst diente und übrigens auch bei den MTV VMAs 2006 als bestes R'n'B-Video ausgezeichnet wurde.

An ihrem Goldkehlchen-Talent ist zwar nicht zu rütteln. Trotzdem reißt "B-Day" nicht vom Hocker, da es doch sehr an ähnliche auf dem Markt erhältliche Songs erinnert, und man nicht unbedingt neue Trends erkennen kann. Trotz der auffallenden Ähnlichkeit mit "Touch it" ist "Ring The Alarm" einer der stärksten Tracks des Albums, da sie hier ihre Botschaft der "Frauenstärke" am besten umsetzt. Gerade in den heutigen Zeiten ist diese Forderung vielleicht nicht ganz fehl am Platze, sieht man sich diverse Äußerungen von Ex-ARD-Anchorwoman Eva Herman in der Zeitschrift Cicero über die Emanzipation der Frau an.

Beyoncé macht sich mit diesem Langspieler vor allem ein eigenes B(irthday)-Geschenk zu ihrem kommenden 25. Geburtstag am 4. September. Womit auch das Geheimnis um den Albumtitel gelüftet sein sollte - mit einem Sitzwaschbecken hat er jedenfalls nichts zu tun.

Trackliste

  1. 1. Deja Vu
  2. 2. Get Me Bodied
  3. 3. Suga Mama
  4. 4. Upgrade U
  5. 5. Ring The Alarm
  6. 6. Kitty Kat
  7. 7. Freakum Dress
  8. 8. Green Light
  9. 9. Irreplaceable
  10. 10. Resentment
  11. 11. Check On It

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1 Kommentar

  • Vor 17 Jahren

    ganz gute review, nur bleibt einzuwenden, dass ich finde, dass "check on it" zum zeitpunkt der cd-veröffentlichung bereits ziemlich ausgelutscht und abgehört war und man auf das lied auf "B-Day" auch hätte verzichten können.
    und zweitens ist "ring the alarm" nur sehr verallgemeinert die "Aufforderung an alle Personen weiblichen Geschlechts, sich nichts von den Männern gefallen zu lassen und rechtzeitig die Notbremse zu ziehen." eher ist es ne direkte abrechnung mit einem kerl, der sie scheinbar für ne andere frau verlassen hat und sie singt das lied direkt aus der sicht der wütenden, verletzten ex freundin.