laut.de-Kritik
Die Franzosen entdecken den Alternative Rock.
Review von Michael EdeleIm internationalen Musikzirkus halten sich französische Bands doch meist bedeckt. Im Extrem Metal-Bereich haben sich mittlerweile einige Truppen etabliert, und im Gothic Rock fallen sie wenigstens dadurch auf, dass Bushido sich gern bei ihnen bedient.
Im Alternative-Bereich gelang es bislang noch keiner Band aus dem französischen Nachbarland, auf sich aufmerksam zu machen. Black Candy Store könnte dieses Kunststück durchaus gelingen, denn mit dem Debüt "Back To The Wall" legt das Quintett eine interessante Mischung aus Pearl Jam, Stone Temple Pilots und etwas Soundgarden vor. Dabei sticht vor allem die klaren, warme Stimme von Sänger Arno heraus, der wie eine Mischung aus Geddy Lee und Arno Menses klingt.
Dieser Gesang passt auch hervorragend zu relaxten Nummern wie "Someday" oder "Swine Seed", auch wenn hier hin wieder eine verzerrte Gitarre auftaucht. Was uns auch schon zum größten Kritikpunkt des Albums bringt. Der Sound der Scheibe ist weitgehend zu glatt. Wenn die harten Gitarren wie in "Recall" oder "The Pledge" schon mal die Führung übernehmen, dann sollten sie auch richtig braten und nicht so gezügelt vor sich hinbruzzeln.
Mit dem ausgeprägten Southern Rock-Einschlag fällt "Wounded" ein wenig aus dem Rahmen und weckt Assoziationen an Bands wie Tantric oder Black Stone Cherry. Die tauchen zwar auch beim folgenden "Hollow" auf, doch hat der Track mit einem gewissen Lala-Faktor zu kämpfen. Mit einem etwas kantigeren Sound sollte dieses Problem allerdings auch behoben sein.
Zumal mit "Upward Spiral" ein toll groovender Track die Scheibe abrundet, der beim gerade vorherrschenden, sonnigen Wetter hervorragend zur guten Stimmung beiträgt. Jetzt muss nur noch Bushido Samples der Band verwenden, dann wird man von Black Candy Store in Zukunft auf jeden Fall noch hören.
1 Kommentar
wie, die singen english? respekt-das gibt doch sicher mecker in der heimat..."No, je ne regrette rien" ansonsten: nicht schlecht...