laut.de-Kritik

Wo bleibt der Tritt in die Eier?

Review von

Ok, auf die neue Black Label Society hab ich mich echt gefreut und dem Release quasi entgegen gefiebert. Mag ja sein, dass ich vielleicht ein bisschen viel erwartet habe, aber auch nach wiederholten Durchläufen unter unterschiedlichsten Bedingungen bleibt mir nichts anderes übrig, als dem guten Zakk die Gelbe Karte zu zeigen.

Das ist ne ganz lauwarme Nummer, mein Herr. Noch so ne Aktion und du gehst vom Platz! Ich mein, ich versteh ja, dass man nach dem Wegfall des Fusels vielleicht ganz anders an das Komponieren von Songs rangeht, aber muss deswegen gleich jegliche Dynamik, Spannung und vor allem die guten Ideen auf der Strecke bleiben? Wo bleibt der akustische Tritt in die Eier?

Sicher, ehe der Mann ein schlechtes Album abliefert, muss ihm wahrscheinlich der Bart aus dem Gesicht fallen, aber von Black Label Society erwarte ich doch andere Töne. Schon der Einstieg mit "Fields Of Unforgiveness" ist alles andere als mitreißend. Getragenes Midtempo mit zugegebenermaßen gutem Gesang und Zakks markantem Gitarrenspiel. Aber mehr als nett ist das nicht. NETT! Seit wann sind Black Label Society bitte NETT???

Mit "My Dying Time" geht's quasi gleich so weiter. Der hat Track hat zwar einen nicht zu verleugnenden Drive und ein ganz cooles Riff, aber in Sachen Dynamik oder Power erwartet man doch anderes. Irgendwie bleibt bis "Angel Of Mercy" alles auf dem gleichen Niveau und irgendwie dröge. Und dass es dann mit besagtem Song in die erste Ballade geht, macht es kaum besser.

Tja, und dann geht es quasi wieder von vorne los, alles mit dem gleichen Ablauf, dem gleich Tempo und der gleich Produktionsdynamik. Kein Ausbrecher nach oben, dafür mit "Scars" die nächste Ballade. Und dann, wenn man schon nicht mehr damit rechnet, bringt "Damn The Flood" endlich mal sowas wie Leben in die Bude.

Black Sabbath lassen bei "I've Gone Away" kräftig grüßen, aber wir wollen ja nicht undankbar sein. Tatsächlich wird es gegen Ende von "Catacombs Of The Black Vatican" ein wenig abwechslungsreicher, bevor zumindest mir "Shades Of Grey" einen echten Tiefschlag versetzt. Vollkommen belanglose Lala-Mucke.

Das war wohl nichts, Mr. Wylde. Wenn du live jetzt auf einmal auch noch zum netten Märchenonkel von Nebenan verkommst, muss ich glaub ich echt mal wieder ins Kissen weinen.

Trackliste

  1. 1. Fields Of Unforgiveness
  2. 2. My Dying Time
  3. 3. Believe
  4. 4. Angel Of Mercy
  5. 5. Heart Of Darkness
  6. 6. Beyond The Down
  7. 7. Scars
  8. 8. Damn The Flood
  9. 9. I've Gone Away
  10. 10. Empty Promises
  11. 11. Shades Of Gray
  12. 12. Dark Side Of The Sun
  13. 13. Blind Man

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