laut.de-Kritik

Die schwäbischen Power-Metaller bleiben ihrer Linie treu.

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Vier Jahre nach dem gelungenen 13. Studiostreich "Wall Of Skulls" legen Brainstorm mit der Veröffentlichung des neuen Longplayers "Plague Of Rats" endlich nach. Natürlich rücken die Baden-Württemberger auch im 36. Band-Jahr nicht von ihren musikalischen Trademarks ab und zünden auch diesmal wieder ein farbenfrohes Branchenfeuerwerk, das sich auf nationaler Ebene vor keinem vergleichbaren Soundspektakel verstecken muss.

Mit energiegeladenen Drums, schnittigem Powerchord-Gitarrenspiel und der voluminösen Frontstimme von Sänger Andy B. Franck brauchen Brainstorm keine lange Anlaufzeit. Im Eiltempo geht es mit bangenden Köpfen ("Behind Enemy Lines") ans Eingemachte. Die schon in der Vergangenheit gerne mal eingestreuten Vibes aus der indischen Folklore verpassen dem anschließenden Midtempo-Metaller "Garuda (Eater Of Snakes)" eine ganz besondere Atmosphäre.

Mit dem flotten "False Memories" präsentieren Brainstorm den ersten Hit des Albums, ehe man sich wieder sphärischem Midtempo-Treiben widmet ("The Shepherd Girl"). Die Tatsache, dass das folgende "Your Soul That Lingers Me" mit dem nahezu identischen Grundriff des Vorgängers beginnt, sorgt beim Hörer kurz für Verwirrung. Das zwischen Thrash-, Power- und Speed-Metal pendelnde "Masquerade Conspiracy" erfüllt lediglich alle 'Filler'-Standards. Und die tieftönige Zuarbeit von Atrocity-Grumpfer Alex Krull hätte man sich auch sparen können ("From Hell").

Gut, dass die Band mit den beiden metallisch rockenden Highlights "The Dark Of Night" und "Crawling" zum Ende hin wieder zurück in die Spur findet. Detailverliebt arrangierte Gitarrenarbeit, atmosphärische Keys und die vielleicht coolste Bridge der jüngeren Bandgeschichte machen schließlich den Deckel drauf ("Curtains Fall") und sorgen für einen insgesamt versöhnlichen Abschluss.

Mit "Plague Of Rats" schließen Brainstorm genau da an, wo sie vor vier Jahren aufgehört haben. Wer sich ein paar musikalische Veränderungen und Experimente erhofft hat, der bekommt im Frühjahr 2025 nicht viel geboten. Eingefleischte Fans hingegen, die sich nur allzu sehr an den markanten Genretrademarks der Band erfreuen, kommen wieder einmal voll auf ihre Kosten. In diesem Sinne: Hoch die Fäuste, Augen zu und ab in den Moshpit!

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Beyond Enemy Lines
  3. 3. Garuda (Eater Of Snakes)
  4. 4. False Memories
  5. 5. The Shepherd Girl
  6. 6. Your Soul That Lingers In Me
  7. 7. Masquerade Conspiracy
  8. 8. From Hell
  9. 9. The Dark Of Night
  10. 10. Crawling
  11. 11. Curtains Fall

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