laut.de-Kritik
Nackte Tatsachen aus Kölle.
Review von Judith GeppertAuch die neue Scheibe ist wieder randvoll mit gestandenem Kölschrock, was gut so ist, denn nichts anderes erwartet man schließlich von den Gebrüdern Brings und Anhang. "Puddelrüh" ist ein kölsches Sinnbild für nackt, und tatsächlich zeigt sich die Domstadt kurz vor Fasching noch einmal ungeschminkt.
Schon das von Ralf König designte Cover zeigt die fünf von Brings als Comicfiguren im Adamskostüm, dem entsprechend präsentieren sich auch die zwölf Lieder: Texte, die ohne Vorbehalt das Innenleben der Musiker widerspiegeln - für den Nicht-Kölner freundlicherweise noch mal im Booklet in astreinem Hochdeutsch abgedruckt.
Mögen die 'Lyrics' gelegentlich etwas einfach gestrickt wirken und die Melodien auf das Ohr den gleichen Effekt wie aufgewärmtes Essen auf den Gaumen haben – man braucht trotzdem nicht meckern. Brings bieten ein Stück Deutschland zum Hören und schaffen es gewiss, mit "Puddelrüh" erneut die Gelüste der vielen Kölschrock- Fans zu befriedigen.
Die Kölner Jungs liefern den netten, hausgemachten Rock ab, den man von ihnen erwartet. Die Tracks zeigen eine farbenfrohe Palette. Herzergreifender Softrock wie in "Ich bin frei" und fröhliche Tanzmusik im Polkastil wie "Puddelrüh" gesellen sich zu kraftstrotzendem, puren Rock, und auch die gerade jetzt so passende Karnevalshymne namens "Willkumme in Kölle" fehlt nicht.
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