laut.de-Kritik
Hip Hop boomt! Jetzt kommen die Rapper auch aus Österreich!
Review von Jasmin LützDie deutsche Hip Hop Szene boomt. Aber nicht nur im eigenen Land beherrscht der Sprechgesang sämtliche Medien. Österreich ist das Land der Zukunft, genauer gesagt Dimenschia City. Aus dieser hypermodernen Stadt kommen Brotlose Kunst. Damals auch schon bekannt unter dem Namen "Waiszbrohd". Schon die außergewöhnlichen Namen der MCs lassen auf witzige, künstlerische oder nachdenkliche Texte hoffen: Dosiz, Mamutmensch's Mechanismus, Ohvo.O, Joka, Rapha.l und Schwazi.
Die Jungs machen sich ihre eigenen Gedanken über die Hip Hop-Szene und legen keinen Wert darauf, sich anzupassen. Weg von Klischees und schon oft gehörten Rap-Einlagen. Auf ihrem Debut-Album "Sklaven der Zeit" beschreiben sie ihre Auffassung von Realität und Illusion. In "Mensch/Maschine" geht es um Zukunftsängste. Kann man noch zwischen Mensch und Maschine unterscheiden? Die Überhäufung von Konsumgüter und die Auswirkungen der Medien auf den Menschen wird in "Medienmedusa" beschrieben. Der Zwang zur Modernität, das Überfluten der Massenmedien, die kommerzielle Gefangenschaft und das Übersehen der moralischen Integrität sind immer wieder Themen von Brotlose Kunst.
"Sklaven der Zeit" ist mit Sicherheit keine leichte Kost. Die Behandlung der Probleme und Themen der Songs sind sehr vielseitig und vielleicht nicht jedermanns Sache. Jedoch sollte man den Jungs eine Chance geben und sich die Mühe machen, die CD öfter anzuhören und wer weiß, vielleicht geraten Brotlose Kunst doch in den Strudel des kommerziellen Erfolgs!
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