laut.de-Kritik

Hexenverbrennung auf Sparflamme.

Review von

Burning Witches sind zurück. Und irgendwie weiß man auch auf "Inquisition" nicht so recht, wohin die Reise gehen soll. Das Albumcover wirkt, als hätte es eine KI im Hexenmodus generiert – das Hexenmotiv wird in jeder freien Sekunde des Albums durchgedrückt, bis einem die Stirn brennt.

Das Intro "Sanguini Hominum" klingt wie der Soundtrack, wenn die Ents in den Krieg ziehen. Was Marschmusik im Hexenkosmos zu suchen hat? Keine Ahnung. Immerhin schimmert noch das NWOBHM-Fandom der Witches durch – etwa in "Soul Eater".

Originalität in der Namensgebung sucht man weiterhin vergeblich, aber die Band thrasht ordentlich los, mit hohem Backgroundgesang. Zwei Minuten später setzt dann das altbekannte Problem ein: Es fehlt irgendetwas – Hook, Solo, irgendwas, das hängen bleibt.

"Shame" startet dann glücklicherweise etwas kreativer und galoppiert langsamer davon, weg vom Iron Maiden-Flair hin zu eigenem Arrangement. Hier gibt es auch Perkussion-Abwechslung – fast vier Minuten, die erstaunlich gut unterhalten.

Leider verfällt "The Spell Of The Skull" wieder in den Trott der Belanglosigkeit. 1000 Mal gehört, beim 1001. Mal immer noch nicht Zoom gemacht. Vom Titeltrack darf man mehr erwarten, bekommt aber erneut generischen Metal serviert – Möchsgesänge hin oder her. Alles rund, alles glatt produziert, aber zu gewollt, um echten 70s-Charme zu entfalten.
"High Priestess Of The Night" ist Filler, "Burn In Hell" setzt zwar hörbar fort, bleibt aber unvergesslich generisch.

"Release Me" startet endlich mal mit Clean Guitar, balladesk und hymnisch, inklusive Gitarrensoli – ein Stück, das sich abhebt und im Gedächtnis bleibt. Endlich macht es richtig Spaß, gesanglich wie musikalisch. Danach? Verloren, vergessen. "In For The Kill" überzeugt zwar mit coolem Riff, bleibt aber oberflächlich. Anders wird erst das Outro "Malus Maga", das offenbar mit Sprüchen verhexen will. Bedeutet keine Ahnung was, den Track könnte man auch einfach streichen – kurzer, experimenteller Closer ohne Songcharakter.

"Inquisition" ist wie ein Zaubertrank, der nicht wirkt: solide gespielt, sauber produziert, aber größtenteils langweilig und ohne echte Überraschungen. Ein paar Lichtblicke retten das Album, doch insgesamt bleibt es zu berechenbar.

Trackliste

  1. 1. Sanguini Hominum
  2. 2. Soul Eater
  3. 3. Shame
  4. 4. The Spell Of The Skull
  5. 5. Inquisition
  6. 6. High Priestess Of The Night
  7. 7. Burn In Hell
  8. 8. Release Me
  9. 9. In For The Kill
  10. 10. In The Eye Of The Storm
  11. 11. Mirror, Mirror
  12. 12. Malus Maga

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Burning Witches – Inquisition €17,97 €3,00 €20,97
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Burning Witches – Inquisition (Orange Vinyl) [Vinyl LP] €29,99 Frei €32,99
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Burning Witches – Burning Witches, Neues Album 2025, Inquisition, CD Digipak €32,90 Frei €35,90

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Burning Witches

Doro, Lita Ford, Girlschool, Suzi Quatro, Vixen... da hört die Liste klassischer Heavy Metal-Acts mit weiblicher Beteiligung aber auch schon wieder auf.

Noch keine Kommentare