laut.de-Kritik
Roh, dreckig und wütend wie kein Album der Kanadier zuvor.
Review von Michael EdeleWarum großartige Sound-Veränderungen herbeiführen, wenn man auch am Feintuning arbeiten kann? Die Cancer Bats haben ihren Stil mit ihrer Mischung aus thrashigem Hardcore, diversen Sludge- und Rock-Anleihen schließlich bereits mit dem zweiten Album weitgehend gefunden.
Die Detailarbeit, die "Dead Set On Living" verbreitet, bedeutet jedoch nicht, dass der Sound der Gruppe auf einmal glatt gebügelt und ohne Ecken und Kanten daher käme. Ganz im Gegenteil, denn die Scheibe klingt so roh, rotzig, dreckig und wütend wie kein Album von den Jungs zuvor.
Das trifft auf die Gitarre von Scott Middleton genauso zu wie auf den heftig verzerrten Bass von Jaye R. Schwarzer, und sogar auf die heiser gekeiften Stimmbänder des Fronters Liam Cormier. Und auch wenn die Becken von Drummer Mike Peters ein wenig in den Hintergrund gemischt wurden, lässt sich doch gut erkennen, dass der Mann lieber die Scheiße aus einem Crash rausprügelt, als ein Ride zu spielen.
Mit Grooves konnte man den Cancer Bats noch nie viel vormachen, aber mit "Breath Armageddon" treiben sie sich irgendwo zwischen Danko Jones und High On Fire herum. Gerade auf ihren Midtemponummern spendieren die Kanadier manche Hook, deren staubige Riffs viel eher an das südwestliche Ende der USA erinnert.
Während sie mit dem Titeltrack oder "Road Sick" deutlich ihren Hardcore-Roots huldigen, walzt sich "The Void" im kriechenden Cathedral-Tempo aus den Speakern, das selbst Down nur selten in dieser Intensität erreichen. Darf im Opener "R.A.T.S." noch Rob Urbinati von Sacrifice mit ins Mikro brüllen, so steuern im heimlichen Hit "Bastards!" Dez Fafara (DevilDriver) und Kate Cooper (An Horse) ein paar Zeilen bei.
3 Kommentare
ich kenne bisher nur das debut, aber das hatte es in sich. die 3 punkte gibt es wegen zu großer ähnlichkeit zu den vorgängern?
Hab mir nach "Hail Destroyer" dieses Album zugelegt. Zuerst fand ich es gut, aber nicht so gut wie "Hail Destroyer". Aber es wird mit jedem hören besser.
Finde HAIL DESTROYER auch einen Zacken besser, aber die Platte ist schon echt cool. RATS ist ein richtig geiler Opener!