laut.de-Kritik
Die Slipknot-Lieblinge lassen Gitarren sprechen.
Review von Michael EdeleAch du Scheiße, was tun die Labels ihren Bands eigentlich manchmal an? Jetzt drücken die Chimaira doch tatsächlich die Bezeichnung "New Wave Of American Heavy Metal" auf's Auge und denken wahrscheinlich auch noch, ihnen damit einen Gefallen zu tun.
Kaum packen die Jungs aus Cleveland ihre Nu Metal-Sounds in den Keller, um auf mächtige Gitarren und teils aggressiven, teils melodischen Gesang zu setzten, schon versuchen die Herren aus der Finanzbranche, ein neues Brandzeichen zu finden, welches sie der Band auf den Arsch setzen können. Dabei sollte man doch froh sein, dass eben dieses bei "The Impossibility Of Reason" kaum möglich ist, da der Sound einfach zu abwechslungsreich und intensiv ist. Chimaira verzichten größtenteils auf die nervigen Elektrospielerein der letzten Scheibe "Pass Out Of Existence" und lassen die Gitarren sprechen.
Mit "Cleansation" legen die Jungs aus Cleveland gleich mal mächtig los und dürften Freunden von Slipknot nicht nur bei dem Song ein Grinsen ins Gesicht treiben. Doch auch hier taucht schnell das Problem des Vorgängers auf, die Songs klingen zu ähnlich. Erst mit "Pictures In The Gold Room" können sie dann die ersten Erkennungspunkte setzen.
"Powertrip" sticht durch seine knackige Härte heraus und mit "Down Again" schlagen sie teilweise ruhigere Töne an. Während sich "Crawl" zu meinem heimlichen Favoriten entwickelt, bleibt jedoch ganz klar das zwölfminütige "Implements Of Destruction" der ungewöhnlichste und herausragendste Song auf dem Album.
Eine weitere glorreiche Großtat von Roadrunner ist das Gesülze, das in jeden einzelnen Song der Promo-CD rein geschnitten ist, damit auch ja kein böser Schreiberling das Ding ins Netz stellt. Dass solche Samples nicht nur auf die Eier gehen sondern auch den Hörgenuss mächtig trüben, sollte wohl klar sein, oder? Falls dieser Spaß zur Regel wird, überleg' ich mir zweimal, ob ich so ne CD bespreche oder nicht.
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