laut.de-Kritik
Rohes und unverfälschtes Live-Konzert.
Review von Eberhard DoblerClutch gelten seit Anfang der Neunziger als hyperaktiver Live-Act. In Deutschland gastierte die Band aus Germantown, Maryland heuer im April. Nun kehren Clutch ins Studio zurück, um den sechsten, regulären Longplayer einzuspielen. Ende des Jahres soll er das Licht der harten Rock-Welt erblicken - bis dahin vertröstet die Combo einschlägige Fan-Kreise mit einer unverfälschten Live-Platte.
Die musikalischen Wurzeln des Vierers liegen im Metal- und Hardcorebereich. In der zweiten Hälfte der Neunziger zeigten sich Clutch aber auch Crossover- bzw. staubigen Desert Rock-Grooves nicht abgeneigt. Kategorisieren ließ sich die Band trotzdem ungern. Zuletzt erntete sie mit einem bluesgeschwängerten Hardrock-Album ("Pure Rock Fury") viel Beifall.
"Live At The Googolplex" bietet nun 13 Songs aus dem gesammelten Werk der Combo. Dabei klingt Frontmann Neil Fallons auffälliges und raues Organ auf der Bühne etwas weniger abgedreht als im Studio. Die trocken dröhnenden Gitarren, dominante Drums und ein verspielter bis straighter Bass geben den Stücken zudem eine massive Portion Jam-Charakter mit.
Fallon und Co. präsentieren sich anno 2003 als rohe und authentische Gitarren-Band, die zahllose Gigs auf dem Buckel hat und trotz stilistischer Abweichungen immer weiß, wohin die Reise gehen soll. Für den Geschmack des durchschnittlichen Hörers sicherlich kein Pflichtprogramm. Diehard-Fans dürften das kommende Ergebnis der Studio-Rückkehr aber kaum erwarten können.
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