laut.de-Kritik

In der Traumwelt der Casady-Schwestern.

Review von

CocoRosie steigern sich zwar nicht noch einmal um solche Welten wie sie zwischen ihrem mittelmäßigem Debüt "La Maison De Mon Reve" und dem genialen Durchbruch mit "Noah's Ark" liegen. Doch das mindert nicht im Geringsten das Ergebnis.

Die Wahl des Produzenten Valgeir Sigurdsson, seines Zeichens langjähriger Studio-Kollaborateur von Björk, hätte besser nicht passen können. Exakt wie die isländische Elfe haben sich auch CocoRosie ihre ganz eigene Traumwelt aufgebaut, die ganz und gar einzigartig ist. Jeder Vergleich führt dennoch in die Irre. CocoRosie sind so weit draußen, dass selbst Einflüsse nur schemenhaft erkennbar sind.

Die Casady-Schwestern sind in ihrem ganz eigenen Sound nun einen Schritt weiter gegangen. Nicht mehr - und ganz bestimmt nicht weniger - passiert auf dieser Platte. Die Mädels gehen mit ihrer Musik weitaus wissender um, als das mal der Fall war. Jetzt wird weniger gespielt und mehr berechnet, was der Platte nur gut tut.

Im Grunde genommen bleibt alles beim Alten: völlig unbeeindruckt von der Außenwelt verliert sich Sierra wieder in Opern-Ausflügen ("Houses" oder "Bloody Twins"), und die ollen Spielzeuge sind natürlich ein weiteres Mal wichtiger Bestandteil dieser musikalischen Inszenierung.

Zwischen Pop-Hop-Huldigungen wie "Raphael" oder "Animals" schleichen sich klammheimlich so zauberhaft zerbrechliche Lieder wie "Sunshine". Dass so extrem poppige Stücke wie die wunderbar eingängige Single "Rainbowarriors" neben dem beinahe unerträglich langsamen Abschlusstrack "Miracle" - in dem übrigens auch Busenfreund Antony wieder einen Gastauftritt hat - unter dem Deckmantel einer Band so wunderbar harmonieren, ist die eigentliche Glanzleistung dieser Platte.

Trackliste

  1. 1. Rainbowarriors
  2. 2. Promise
  3. 3. Bloody Twins
  4. 4. Japan
  5. 5. Sunshine
  6. 6. Black Poppies
  7. 7. Werewolf
  8. 8. Animals
  9. 9. Houses
  10. 10. Raphael
  11. 11. Girl And The Geese
  12. 12. Miracle

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