laut.de-Kritik
Verheißungsvoller Titel, schwacher Inhalt.
Review von Daniel StraubDas Electropop-Duo Codec & Flexor ist szenekundigen mit ihrer Hitsingle "Time Has Changed" mit Sicherheit noch in den Ohren. Fünf Jahre ist es her, dass die Single in allen Clubs rauf und runter gespielt wurde. Danach waren die beiden DJs in vielen Tanzpalästen rund um den Globus als Live-Act zu Gast. Im Anschluss wurde es erst einmal ruhig um Codec & Flexor. Nun erscheint auf dem Berliner Label Kitty Yo das zweite Album des Duos.
Das Debüt "Tubed" erschien seinerzeit noch auf Forte Records, dem Label des früh verstorbenen Kölner Produzenten Christian Morgenstern. Dem widmen Codec & Flexor mit "Surface Of Sorrow" denn auch einen Track des neuen Albums. Und wie schon 2001, so lassen sich auch fünf Jahre später New Wave und Electro als maßgebliche Einflüsse bei Codec & Flexor feststellen. Vielleicht sogar sogar noch in einem stärkeren Ausmaß, als dies noch beim Erstling der Fall war.
Auf die Musik übertragen heißt das, die Vocals bekommen auf "Killermachine" so viel Platz eingeräumt, wie noch nie zuvor bei ihren Produktionen. Leider überschreitet das Duo dabei ein ums andere Mal die Grenze vom knackigen Neo-Wave zum schematisch produzierten New Romantic-House. Über die volle Spielzeit betrachtet fehlt, es den Nummern an Eigenständigkeit. Letztendlich klingen sie austauschbar, ob sie nun "Noting To Hide" oder "Welcome" heißen.
Wie schon Northern Lite, so gelingt es auch Codec & Flexor nicht, die Frische ihres Debüts weiter zu entwickeln oder zumindest zu reproduzieren. Statt neuer Ideen und aufrüttelnder Überraschungsmomente gehen die beiden lieber den einfachen Weg. Die scheinbar bestens funktionierende Erfolgsformel von "Time Has Changed" wird zwölffach variiert. Leider ohne den feinen Popappeal des Klassikers. So bleibt "Killermachine" weit hinter den Erwartungen zurück und wird wohl schon bald der Vergessenheit anheim fallen.
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