laut.de-Kritik
Abwechslungsreicher Cocktail aus Analogem und Elektronika
Review von Alexander CordasCuba. Salsa, Buena Vista Social Club, Rum und hübsche Mädels? Pustekuchen, denn alles andere als karibische Sounds bekommt man auf dem Debut der gleichnamigen Band zu hören.
Abwechslungsreich und spannend gemixt ist der Cocktail namens "Leap Of Faith". Neben Apollo 440 fallen mir auf Anhieb keine Bands ein, denen es so gut gelingt, analoge Klänge mit Elektronika zu verbinden. Ohrenscheinlich wird dies ganz besonders bei "Devil's Rock", ein atmosphärisch unheimlich (im wahrsten Sinne des Wortes) dicht gestrickter Track, gut geeignet, der Omi eine Gänsehaut zu verpassen.
In "Black Island" singt sich eine gewisse Shara Nelson um Leib und Seele und ich bin versucht in den Player zu springen, um sie von ihrer Qual zu erlösen. Nelson sang schon auf Massive Attacks Debut "Blue Lines", unter anderem das brilliante "Unfinished Sympathy". Und das die Soundtüftler aus Bristol nicht unbedingt für ihren schlechten Geschmack bekannt sind, was SängerInnen anbelangt zeigt, daß Cuba keine halben Sachen machen, nach dem Motto "bitte nur das Beste".
Parallelen zu Massive Attack ergeben sich aber nicht nur wegen der gleichen Sängerin. Christopher Andrews und Ashley Bates scheinen beim Produzieren ebensowenig Mühe zu haben, warme und fette Sounds aus dem Ärmel zu schütteln, wie die erwähnten Trip Hop Kings.
Insgesamt kommen Cuba aber etwas hibbeliger rüber, als daß man ihre Musi als Tripdingsbums bezeichnen könnte. Wie oben schon erwähnt, bietet "Leap Of Faith" viel Abwechslung. Von Abgehnummern wie die erste Single "Cross The Line" über abgedrehte Soundkaskaden ("Foxy's Den") bis hin zu süßen Schnuckelballaden ("Winter Hill") ist alles vertreten, was Spaß macht und deswegen Wert ist, beim Händler des Vertrauens erworben zu werden.
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