laut.de-Kritik

Die Dänen rocken. Immer und überall.

Review von

D-A-D rocken. Immer und überall. Egal ob nun in Cowpunk-Manier ("Call Of The Wild" 1986), mit The Clash-Einflüssen ("Draws A Circle" 1987), als verkappte Hardrocker ("No Fuel Left For The Pilgrims" 1989), AC/DC-like ("Riskin It All" 1991), mit Grunge-Einflüssen ("Helpyourselfish" 1995), sehr soft ("Symphatico" 1997) oder wieder als richtige Rocker ("Everything Glows" 2000). Die vier Dänen sind jetzt mittlerweile über 15 Jahre dabei, doch satt oder ausgebrannt scheinen sie noch nicht zu sein. Denn auch mit ihrem achten Studioalbum "Soft Dogs" sorgen sie wieder einmal für eine Überraschung.

Wer nach "Everything Glows" gedacht hätte, dass sich D-A-D auf alte Abgeh-Stärken zurück besinnen würden, der sieht sich enttäuscht. "Soft Dogs" ist ein astreines, melodiöses Rockalbum geworden, vielleicht am ehesten vergleichbar mit den späten Aerosmith. Die Platte enthält 12 Songs über Liebe, Lust und Beziehungsfrust. Was würde dazu besser passen, als melancholische Harmonien en masse und Jesper Binzers tragischkomische Texte? Richtig, gar nichts. Und so gibt es eine Fülle an potentiellen Hits, mit denen man sogar ganz neue Fans dazu gewinnen könnte. Voraus gesetzt, die dänische EMI-Abteilung macht etwas Geld für ein vernünftiges Video locker.

Perlen sind nämlich auf dem Album in ausreichender Menge und vor allen Dingen genialer Form vorhanden. Ist der Titeltrack dank glatt gebügelten Sasha-Rocks noch etwas schwach auf der Brust, so avancieren "The Truth About You", "Between You And Me" und "Outthere" zu wahren Kleinoden. Auch die Balladen "Golden Way", "It Changes Everything" und "Human Kind" können überzeugen, denn die originellen, niemals kitschigen Lyrics heben sich doch angenehm vom platten Popeinerlei ab.

Auch wenn die Uptempo-Stücke "Un Frappe Sur La Tete" und "Hey Little Airplane" noch an rauere Zeiten erinnern, "Soft Dog" ist ganz klar eine Frühjahrsplatte für die Freundin geworden, die man damit endlich zum D-A-D-Fan erziehen kann. Erst umgarnt man sie mit "Baby I'm A Soft Dog At your Feet", dann schiebt man noch ein nettes "Symphatico" hinterher. Und wenn sie schließlich der ruhigen Seite der Dänen verfallen ist, greift man halt zu den richtigen Rockern.

Trackliste

  1. 1. Soft Dogs
  2. 2. What's The Matter?
  3. 3. The Truth About You
  4. 4. Golden Way
  5. 5. So What?
  6. 6. Between You And Me
  7. 7. Outthere
  8. 8. It Changes Everything
  9. 9. Un Frappe Sur La Tete
  10. 10. Blue All Over
  11. 11. Hey Little Airplane
  12. 12. Human Kind

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