laut.de-Kritik
Beats mit Pep: Andreas Mügge hat wieder gut hingelangt.
Review von Gregory BritschAndreas Mügge, der Mann mit dem Darsteller Alias von Mark Wahlberg aus dem "Boogie Nights" Streifen, lässt mit "Atomic Dancefloor" einen neuen Stapel dubby produzierter TechHouse Tracks los. Hm, es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es, diese Art von Sound sei unten durch, out of style. Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei.
Was soll man da sagen, wenn einem so etwas wie Atomic Dancefloor auf den Tisch flattert, das in eben jenen Gefilden herum wildert? Nun, Mügge hat zweifelsohne wieder gut hingelangt. Seine Art zu produzieren, auch "Basic Channel Stil" genannt, klingt recht überzeugend. Den auf dem Vorgänger "Feel my Heat" auffallend schmissigen Popappeal hat er weitgehend über Bord geworfen, den groovenden, problemlos im Club ausbreitbaren Soundteppich beibehalten.
Und der ist nicht zu verachten. Beats mit Pep. Bisweilen knallt es auch ordentlich mit Hall wie bei "Below Surface", dunkle und schwere "Womanizer" Wolken verbeiten eine leichte, zugleich kickende Monotonie über dem Atomic Dancefloor, auf den zugleich immer wieder feine Popperlchen à la "Head over Clouds" hinunter tröpfeln, die später in einen "Organic Rain" übergehen.
Keine Spur von Super GAU. Eher kollabierende Clubheads. Hört man jedoch das Album in einem durch, kann die Konzentration schon mal Standfestigkeit missen lassen. Es sind vielmehr einzelne Tracks, die den Reiz dieser Platte ausmachen. Da bedürfen anscheinend die Trendnasen manch vorlauter Herrschaften einer penibleren Rejustierung in Sachen Zeitgeist. Wen interessiert schon altkluges Geschwafel daher gelaufener Szenehipster.
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