laut.de-Kritik
Top-Tracks - aber ohne Schmackes gemixt.
Review von Daniel StraubAls Zögling von Frankreichs Techno-Übervater Laurent Garnier begann er seine Karriere vor mehr als 15 Jahren. Inzwischen gehört er selbst zu den Stars der Szene. Genau deshalb darf DJ Deep sich nunmehr zum dritten Mal am Mixer breit machen und für das britische Label BBE Music eine Compilation mit seinen liebsten Deep-House-Stücken einspielen. Die feine Trackauswahl spricht denn auch für sich. Mixtechnisch bleibt "City To City Vol. 3" allerdings erschreckend blass.
"Journey Through Chicago, Detroit und New York's Secret House Gems" führt DJ Deeps Mix im Untertitel. Ganz so geheimnisvoll geht es dann aber doch nicht zu. Mit Kerri Chandler, Glenn Underground und Armando kommen im Mix des Franzosen gleich drei altbekannte House-Produzenten zum Zug, die mit ihren Releases synonym für die House-Kultur in Chicago und New York stehen.
Während der leider viel zu früh verstorbene Armando mit den beiden klassischen Tracks "Don't Take It" und "We're On The Move" vertreten ist, schlägt Chandler mit "Pong" die Brücke in die Gegenwart. Erst im vergangenen Jahr auf DJ Deeps Label Deeply Rooted House veröffentlicht, entwickelte sich der Track im Remix von Ben Klock zu einem Clubhit für Connaisseure und zeigte, dass die alten House-Produzenten noch immer mit ihrer Musik inspirieren.
Der Berliner Gang um Ben Klock, Marcel Dettmann und Redshape fällt es denn auch zu, das Erbe der Motorcity hochzuhalten. Detroit bildet in den Releases der drei einen allgegenwärtigen Referenzpunkt. Die düstere Technoästhetik lockern sie in jüngster Zeit aber auch gerne mit ein bisschen housiger Wärme auf.
Für die junge Generation von House-Produzenten steht zudem der Brite Mark Stewart alias Claro Intelecto, der mit "Signals" den Schlusspunkt setzt und in der Vergangenheit schon eine ganze Reihe äußerst hörenswerter Tracks auf dem Label Modern Love veröffentlichte. Insgesamt eine sehr schöne Trackauswahl, die DJ Deep auf "City To City Vol. 3" präsentiert. Ein bisschen mehr Schmackes im Mix hätte dem Release aber gut getan.
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