laut.de-Kritik
Wie ein erfrischendes Nickerchen in der Eisernen Jungfrau.
Review von Michael EdeleBoah, ich kann gar nicht sagen, wie entspannend das Gebretter von Dawn Of Disease gerade auf mich wirkt. Fast so, wie eine kleines, erfrischendes Nickerchen in der Eisernen Jungfrau.
Im Ernst: nachdem der ganze Hühner-Gothic-Metal-Kram auf den Markt kam und entsprechend durch meine Lauscher rauschen musste, wirken die derben Growls von Dawn Of Disease-Fronter Tomasz richtig euphorisierend. Tomasz ist das einzige Original-Mitglied der Band aus Osnabrück, die Anfang 2007 eigentlich schon in die ewigen Jagdgründe eingegangen war. Besagter Tomasz hat sich 2009 aber mit einer neuen Mannschaft verstärkt und legt nun das eigentliche Debüt namens "Legends Of Brutality" vor.
Dabei werden sie den Titel wohl nicht auf sich selbst beziehen, denn auch wenn der Death Metal der Jungs alles anderes als handzahm ist, so liegt das Augenmerk doch immer auf der Melodie und nicht zwingen auf der Brutalität. Die alte Schule schwedischer Bands wie Entombed, Dismember oder auch Demonical ist jederzeit herauszuhören. Das Niveau der Skandinavier können sie dabei jederzeit halten.
Das Intro hat seinen Namen verdient und leitet mit ein paar typischen Leads in den Opener "Above The Gods" ein, in dem Drummer Matthias mit Vollgas nach vorne weg brettert. Oliver und Lukas, die beiden Neuen an den Gitarren, gehen das Tempo locker mit und streuen immer wieder ein paar sehr geile Leads und Soli ein. Hier würde man sich sogar schon ein kleines Instrumental wünschen, bei dem die Jungs allesamt richtig vom Leder ziehen können.
Auch in Sachen Abwechslung wissen die Niedersachsen definitiv zu überzeugen. Groovige Parts wechseln mit deftigen Knüppeleien ab. Auch der ein oder andere schleppende Moment versteckt sich auf "Legends Of Brutality".
Wer neben Fleshcrawl mal noch eine weitere, deutsche Band antesten will, die den Schwedentod schon mit der Muttermilch aufgesogen hat, der sollte sich unbedingt mit Dawn Of Disease vertraut machen.
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