laut.de-Kritik
Deep House mit Seth Troxler und Hercules And Love Affair.
Review von Daniel StraubSeit mehr als zehn Jahren veröffentlicht der ehemalige Resident-DJ des Züricher Clubs Rohstofflager seine Tracks nun vorwiegend auf dem belgischen Traditionslabel Music Man. Eine gleichermaßen fruchtbare wie eingespielte Geschäftsbeziehung, die vor allen Dingen für eines steht: Qualität. Die liefert Deetron auch mit seinem zweiten Album "Music Over Matter", das selbstverständlich ebenfalls bei Music Man erscheint.
Vor einer halben Ewigkeit, um genau zu sein im Jahr 2006, hat Deetron mit "Twisted" sein letztes Album veröffentlicht. Höchste Zeit also, endlich mal wieder einen Longplayer zu releasen, vor allem wenn man auf den kontinuierlich hohen Output an Maxis des Schweizers schaut. Auf diese hat er bei der Zusammenstellung der Tracklist für "Music Over Matter" auch ein wenig zurückgegriffen. Die meisten Produktionen erscheinen nun aber zum ersten Mal.
"Count On Me", das auf Will Sauls Aus Music erschienen ist, und "Starblazer" von Joris Voorns Rejected Imprint sowie die Single "Crave" mit Hercules & Love Affair am Mikrofon kennt man bereits. Sie vermitteln mit ihrer deutlichen Ausrichtung hin zu deepem House und der Vorliebe für Vocals bereits einen sehr guten Eindruck davon, wie Deetrons musikalische Vision auf "Music Over Matter" aussieht.
Auffällig ist, dass der Schweizer seine Tracks fast durchweg mit Vocals ausstattet. Er konnte einige der profiliertesten Sänger gewinnen, allen voran Seth Troxler, mit dem er bereits in der Vergangenheit zusammen gearbeitet hat. "Love Song" ist denn auch einer der stärksten Tracks des Albums zusammen mit "Bright City Lights", das auf den melancholischen Vocals von Fritz Kalkbrenner sanft dahingleitet.
Insgesamt ein starker Auftritt, der zeigt, dass das Studio längst zu Deetrons zweiter Heimat geworden ist. Natürlich fühlt er sich auch weiterhin am Mixer, umgeben von bis zu drei Plattenspielern, überaus wohl. In seinen DJ-Sets kommt dann alles zusammen, was in seinen Produktionen manchmal nur als kurze Referenz anklingt: House, Electro, Detroit, Minimal und Techno.
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